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Kazinczy Ferenc – Mailáth Jánosnak
Sátoraljaújhely, 1827. január 12.
Ujhely den 12 Januar 1827.
Ich habe Ihnen geklagt, Verehrter Graf, daß das M[anu]S[cript] Ihrer ins Ungr[ische] übersetzten Sagen mit der Hinterlassenschaft meines Fr[eun]des Igaz ins Sequester genommen ward, oder verloren gegangen ist. Seit meinem letzten Schreiben berichtete mich aber H[er]r Prof[essor] Márton in Wien, daß er das M[anu]S[cript] zu sich genommen hat, und ich bat ihn, es mir zurückschicken zu wollen. So wie ich es erhalte, soll das Werk gedruckt werden, und das in einer niedlichen Auflage. Belehren Sie mich nur, wohin ich*
nur, <wo> ich [A „wohin” a sor fölé írva.]
Ihnen zu*
Ihnen <…> zu
schreiben habe.
Ich habe bey Graf Anton nachfragen lassen, wo die zwey Pakete hingekommen sind, welche Sie für mich in seinen Händen abgelegt haben, denn ich habe sie bis jetzt nicht erhalten. Der Graf gab meinem Comissionaire die Antwort, er habe sie schon abgeschickt. Sollten Sie, mein Herr Graf, ihn sprechen, so bitte ich Sie unterth[änigst] zu machen, daß ich diese Schätze erhalten kann. Graf Joseph Dezsőffy, V[ice]gespann Szemere und Comáromy werden schon Mittel finden, daß ich sie gewiß bald erhalte.
Und nun die Nachricht daß mein Sallust dieses Jahr in einer Pracht Ausgabe gewiß erscheinen wird. Diese Herrn Grammatiker werden mir ihr Crucifige zuschrein. Aber ich lasse mich lieber zum Märtyrer kreutzigen, als meinen Sallust durchwässern. Das ist meine Lieblings-Arbeit. Ich bin stolz darauf, daß ich Ihren Beifall habe, stolz über den Tadel der Ungeweichten, und froh, diese Arbeit nicht einmal durch meine Freunde bis jetzt erblickt haben zu lassen. Ihr Rath hätte zu nichts anders gedient, als mich zu stöhren, zu verwirren.
An meine Freundin, das liebe, unglückliche Mädchen, welches Sie mit der ernsten Muse der Geschichte verglichen haben, habe ich geschrieben, und ihr Ihre Zeilen mitgetheilt. Da ich das Kind wie meine eigenen liebe, so bin ich unendlich glücklich dadurch, daß sie sich Ihren Beifall zuziehen wußte. Ach, warum haben Sie, mein Herr Graf, ihre schöne, ihre edle Mutter nicht gekannt! Ihre Briefe, ihr schönes Bild sind mir heilige Reliquie für mich und meine Enkel.
Mit ewiger Verehrung
m m m.*
[Az aláírás helyén állnak e betűk.]
[A levélpapír üres első oldalán a címzés:]

a Monsieur

Monsieur le Comte Jean de
Mailáth, Chambellan de sa Majesté.