Ofen am 7/4. XXII.
Über unseren Briefen waltet ein böses Geschi[c]k, mein lezter ist ihnen spät zugekommen, und den ihren erhielt ich auch erst nach einigen Verzug. Indess haben sie ihren Prozess gewonnen und somit hat die Replik deren Bruchstü[c]k sie mir mitgetheilt ausser dem Verdienst einer schönen latinität noch das grössere einer juridischen Wirkung gehabt. Ich wünsche ihnen von Herzen Glü[c]k dazu. Was Sie mir über ihre Versöhnung mit Kisfaludi schreiben freut mich. Werden Sie mir es aber vergeben wenn ich Sie bitte mit ihren sonstigen Gegnern keine Versöhnungsversuche vor zu nehmen, einmal kön[n]ten leicht Dinge hiebei vorfallen die Ihnen mein verehrter Freund, weh’ thäten, und ich wünschte ihr Leben so ungetrübt als möglich, dann aber seh’ ich nicht ein warum di[e]s alles geschehen soll. Wenn schon der Mensch glüklich zu preisen der einige wenige verlässliche Freunde zählt, wie wollen
Sie, die
alle zu Freunden haben die ungrisch schreiben? Sie überragen die Andern zu sehr an Geist, und Geistesbildung, und an jener Poesie des Gemüts durch welche Sie für uns wenige unwiederstehlich sind, als dass ihre Vereinigung mit jenen andern von Dauer sein kön[n]te. Freuen Sie sich dass jene andern ebenfals an der Förderung der heimischen Literatur arbeiten, und lassen Sie’s dabei bewenden. – Einen Brief der gelehrten Gräfin Rzevuszka und einen Hammers lege ich ihnen bei für ihre Sam[m]lung. Was Sie ausserdem hier finden sind Gedichte von mir. Ich
*mir. <Die> Ich
übertrage jezt meine Gedichte ins Ungrische, die Übersezung der hier angeschlossnen ist mir aber unmöglich. Ich sündige auf ihre Güte indem ich Sie bitte sich dessen an zu nehmen. Doch bitt’ ich Sie, wenn es ihnen möglich sich dieser Arbeit zu unterziehen, die
Form zu verändern wie es ihnen gefällig, oder die Sprache es erheischt 2tens die Silben
nicht zu messen sondern blos zu
zählen wie
Kiss und
Himfi. Mein Grund ist dieser: Meine Gedichte deutsch und ungrisch werden in einen Kreis gelesen werden der der ungrischen Sprache nicht so mächtig ist wie der deutschen. Bei der geringsten Unverständlichkeit, oder Gewalt die der Sprache angethan wird, werden meine Leser und Leserinnen die deutsche Sprache erheben, die unsre niederdrü[c]ken, daher auch alle andern Gedichte von mir blos gezählt worden, und so wäre auch die Tondifferenz zwischen diesen und jenen zu gross. Die Stanzen über Ungerns Wap[p]en die Sie zu loben so gütig sind gefallen mir nicht, sind auch nicht mein Werk sondern Szemeres. Sie sind sehr gezwungen. Ich habe sie anders übertragen blos
gezählt meine Arbeit ist viel verständlicher. Wenn ich sie zur Hand hätte würde ich sie ihnen zusenden.
Übermorgen reise ich nach Wien. Meine Wohnung daselbst ist Freyung Eszterházisches Haus Nro 238. im kleinen Hof im ersten Stok. Adressieren Sie ihre Briefe gefälligst dahin.
Ihr Freund Mailáth.
[Mellékletként két Mailáth-vers:]
Das schlafende Kind
An des Altares Stufen lag ein Kind
In tiefem Schlaf. Der Priester kam gegangen
Der Messe heilig Opfer anzufangen.
Da bükte sich das Mütterlein geschwind
Das Kind hinweg zu nehmen, aber lind
Sprach er: „o lass, der Schlaf, der es umfangen,
Ist auch Gebet, jetzt sieht es Bilder prangen
*Gebet, <ihm sind> jezt Bilder <aufgegangen> [A „sieht es”, „prangen” sor fölé írva.]
So schön, wie sie auf Erden nimmer sind.
Es ziehen Engel jezt durch seine Träume,
Ins Herz ihm senkend frommer Zukunft Keime,
Dass einst dess Himmels Blumen d’raus erblühen.”
Da blikt - mit Lust die Sonne zum Altar.
Das Kind erwacht. Der Augen, Wangen Glüh’n
Sagt
*<Sagt> [A „Sagt” sor fölé írva.]
der beglükten Mutter: „Er sprach wahr.”
Ofen, am 25/1. XXI. Mailáth
[A következő vers egy új lapon, a cím felett Kazinczy kézírásával: „Magyarúl lássd alább, a’ Kölcsey Szép Lenkája megett.”]
Der Winterstrom
Es wälzt der Wag die aufgeregten Fluten
*aufgeregten <Wegen> [A „Fluten” a törölt szó fölé írva.]
Allein das wilde Schäumen birgt das Eis
An manchen Ort
*<An manchen Orten>
nur bricht die Quelle heiss
Hervor verkündend die verborgnen Gluten.
<So bricht aus meinen Leben oft>
So de[c]k ich
*<auch> [Az „ich” sor fölé írva.]
meines Herzens ew’ges
*<stelt ewig’> [Az „ew’ges” a törölt szavak fölé írva.]
Bluten
Mit Schnee u[nd] Frost; nicht ahnt des Lebens Kreis:
*<Und ? Keime ahnet in die Freude> [A „Mit Schnee u[nd] Frost; nicht ahnt des Lebens Kreis:” a sor fölé írva.]
Des Schmerzes Lodern
*<Flamme> [A „Lodern” a törölt szó fölé írva.]
zeugt das Dichterreis [!]
Es flammet Weh! wo Kälte sie vermuthen.
*Es <lodert wild’> wo <sie nur Frost> vermuthen. [A „flammet weh’ Kälte <Ruhe> a sor fölé írva.]
In tauber Luft verweht des Leides Rede;
Dort ist kein Herz, und Sinnlos hier die Menge, –
Und Eis und Glut theilt meines Herzens Öde,
Und riesig wachsend mehrt sich ihr Gedränge,
*wachsend <seines Leids> Gedränge, [A „mehrt sich ihr” a sor fölé írva.]
Doch sterb’ ich eh’, eh’ ich mein Innres zeig
D’rum blute Herz’, verblute; aber schweig.
[A Das schlafende Kind c. vers Kazinczy Ferenc autográf fordításában olvasható a vers lapjának eredetileg üres verzóján:]
Mély álom lepte-meg a’ gyermeket
Az oltár’ zsámolyán. Hív anyja fut
A’ kisded alvót onnan félre kapni.
Mert ím közelget fényes lépdeléssel
A’ Pap, hogy a’ Mise’ véretlen áldozatját
Az irgalom’ fejének bémutassa.
Hagyd őt aludni, mond a Pap szelíden,
Az ártatlanság’ álma is könyörgés.
Hevűlt lelkében képek kelnek itt,
A’ millyeket nem lát a’ külvilág.
Álmán keresztül nyájas angyalok
Szállonganak, ’s elhintik a’ kegyesbb
Jövendő’ magvát szunnyadó keblébe,
Melly majd az égnek nyitja szép virágit.
De ím a’ Nap ragyogva lő alá
A’ templom’ ablakin az oltár’ oszlopára.
A’ gyermek ébred. Arcza’ lángolása
Igy szóll anyjához: „A’ mondás igaz volt.”
Ápr. 16. 1822.