Sie erhalten durch meinen Bruder Joseph diesen Brief, er bleibt in Perbenyék bis in die ersten Tage des 9bers,
*des <10b> 9bers,
wenn Sie mir etwas schi[c]ken wollen wird Er die beste Gelegenheit sein. Ich lege ihnen hier sämtliche Überse[t]zungen ihrer Gedichte bei, wenn Sie irgendwo eine Änderung angebracht wünschen so deuten Sie mir es an, ich werde ihren Winken getreu nachkommen. – Ihren Brief mit Szent-Miklosi’s Gedichten habe ich hier erhalten, ausser den 5 gesandten habe ich noch einige Gedichte desselben aus dem Erdélyi
*dem <ku.> <…> Erdélyi
Muzeum überse[t]zt; die nächste Post bringt Ihnen meine Überse[t]zungen zur Beurtheilung. Mit den Überse[t]zungen bin ich, einige Kleinigkeiten abgerechnet, fertig. Zu dem Verzeichniss, das ich Ihnen geschi[c]kt, ist noch hinzugekommen Kölcsey, Szent Miklosi, Búczi, Döbrentey, Vitkovics und
*Döbrentey, und [A „Vitkovics” a sor fölé írva.]
Fáy; nämlich aus den schönen Fabeln desselben habe ich einige in Jamben überse[t]zt. Ich glaube di[e]s thun zu können da die Fabel an sich selbst der Poesie angehört, und die Form das allerwenigste dabei ist. Sind Sie anderer Meinung? ich
*Meinung? <wenn sie> ich
wünschte sie recht sehr zu wissen. Sobald es ihnen möglich sein wird mir die Behelfe zu schi[c]ken die sie mir zugesagt haben, beginne ich die Ausarbeitung der Einleitung, dann begint der Dru[c]k, und somit erscheint das Werk den nächsten Sommer, oder höchstens bis zur Michaelis Messe 821. Ich kan[n] Ihnen nicht sagen wie lieb mir diese Arbeit geworden ist. Kisfaludi hat mir sehr schön geschrieben, als ich ihm die Überse[t]zung seiner Dals zur Beurtheilung vorlegte, an Döbrentei, Buczi, Kölcsey sind die Verse Heute abgegangen. Virág und Versegi besuche ich hier, Szemere sprech ich in Péczel. – Der arme Tóth László! ich war eben im Begrif ihm zu schreiben als ich seinen Tod durch Helmeczi erfuhr. Das ist das Los des schönen auf der Erde, sagt Schiller eben so wahr als schön. – Die Kaiserin hat die Zueignung des ungrischen Taschenbuchs für 822. angenommen; das ein deutsches für 821. erscheint hier im nächsten Monat. – Wie ein Kind komm’ ich stets auf das alte zurük: In meiner Anth[ologie] sind 150. Gedichte, aus
*Gedichte, <und> aus
30. Dichtern. Der älteste Balassa Bálint, die jüngsten Tóth und SzentMiklosi. Virág’s Abhandlung über die Prosodie leg’ ich hier bei, ungewiss ob sie ihnen schon auf andern Weg zugekommen ist. – Leben sie recht wol, ich wünsche di[e]s aus ganzen vollen Herzen, und lieben sie mich wie bis izt.