Nagy-Ugrocz am 1/9. XX.
Szemere’s Sonet an die Hofnung ist übersezt, hier ist es:
An die Hofnung
Du lachst mich an sanft wie des Abends Milde,
Wie Eos zauberreizendes Gesicht,
Den Seufzenden, den finstrer Gram umflicht,
Und sieh! mein Schiksal sänftet sich, das Wilde.
Jezt riss der Wogen Sturm mich vom Gefilde
Der Heimat Ufer; Hofnung nahst du nicht!
Die Stunden bringen Schmerzen nur, es bricht
Mein Herz im Kampfe wechselnder Gebilde.
O komm! und wiege meine Leiden ein,
Endimion gleich im heil’gen Rosenhain
Lass leben mich beglükt in Götterträumen.
Wie ihn Chitoné naht
*<Und w>ie Chitoné <ihre> naht [Az „ihn” a sor fölé írva.]
aus lichten Räumen
Lass mich, wenn ich in deinen Zauberarmen
Erwach’, am Kusse meiner Braut erwarmen.
Schreiben Sie mir ihre Meinung darüber; es hat mich viel Mühe gekostet. Ich schi[c]ke es ihm selbst durch die heutige Post, und erbitte mir noch einige Seiner Gedichte. Das lezte was ich überse[t]zte war ihr Epigramm: az Epigramma, urtheilen Sie selbst ob gut.
Das Epigram
Flieg Epigram, doch nicht wie ein Pfeil der ans Ziel eilt und tödet,
Gleiche dem Kuss welchen bebend der Liebende raubt.
Er tönt und ist dahin, doch vom Feuer des würzigen Mädchens
Flammt mir die Lippe, Glut athmet die wogende Brust.
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Überhaupt sind jezt 120, sage hundert zwanzig Gedichte übersezt, 30 fehlen noch, worunter auch Szent Miklosi’s Gedichte die ich mit Sehnsucht erwarte. Ihr Amor és az oroszlány, wird wol ausbleiben müssen, so schön es ist, ich kan das Wort hajlong nicht treffend genug überse[t]zen. – Dass Sie mit meiner Antwort an J… (Sie schreiben Jankovich?) zufrieden sind freut mich innig, ich war di[e]s der Wahrheit, uns die ich im Aufsaz genan[n]t, vor allen den Protestanten des Königreichs schuldig. Ulrich von Hutten sagt: Wahrheit ist ein gross Ding, stark vor allen. Übrigens glaube ich macht es keine schlechte Wirkung dass gerade ein Zweig eines seiner Erzkatolizität wegen bekanten Hauses die Verunglimpfung der anders glaubenden von Ihnen abgewehrt hat. Sie schrieben mir neulich von ihrer Übersezung einiger Reden Ciceros, wenn erscheinen die? und ihr Sallust? und die Erdélyi Levelek. Die lezten überse[t]ze ich. – Was ist Szent Miklosi? wie alt? wo wohnt er? Sie sehen, ich bin an Fragen reich.
Beiliegende Adresse ist von der Hand der Fräulein Therese Artner, die in der Dichterwelt unter den Namen Theone bekant ist.
Am*[Innentől más tintával írva.]
5ten 7ber
So eben erhalte ich einen Brief von Döbrentey. Mit jeden Brief liebe ich ihn mehr. Leben sie wohl. Ihr