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Kazinczy Ferenc – Mailáth Jánosnak
Széphalom, 1818. június 2.
Széphalom d[en] 2. Jun[ius] 1818.
Ich überlaufe Sie, verehrter Graf: allein ich will mein Vergehen dadurch gut zu machen trachten, daß ich heute eben so kurz seyn werde, als ich gestern kein Ende in meiner Redseligkeit zu finden gewußt habe.
Ich bringe Ihnen drey Epigrammen, die Arbeit von gestern u[nd] heute. Es tagt eben, so daß ich kaum meine Zeilen lesen kann. Dichte ich etwas, so ist das meistens im Finstern der Nacht. Das letzte Epigramm ist noch in der letzten Zeile nicht fertig. Kann ich ’s mir nach Wunsch enden, bis der Brief abgeht: so fülle ich die leere Zeile.
Der Redakteur der Tud. Gyüjt. bat mich die Professoren von Patak zu bereden, daß sie ihm Notizen über das Collegium dort einsenden. Etwas zu beschreiben ist nicht die Gabe von jedermann. Ich nahm mir also selbst die ziemlich saure Mühe. Aber da mich der Ort Patak u[nd] sein Schloß mehr wie das Collegium anzieht, so sandte ich die Notizen darüber voraus. Ich traute fremden Augen, denn seit Octob[er] war ich wegen meinem rheumatismus nicht einmal in Ujhely, – u[nd] ward betrogen. Den 15–18 April mußte ich nach Patak, da eben Fürst Breczenheim da war, und ich ward in die Zimmer einquartirt, in denen die einstigen Fürsten von Siebenbürgen gewohnt haben. Aus ihrem Tagzimmer öf[f]net sich ein Cabinet, welches Alcove und Erkel zugleich ist. Bey diesen Fenstern, dachte ich, stand wohl Susanna Lorántffi u[nd] ihr Gemahl Georg I, Sophia Bátori u[nd] Georg II., Helena Zrinyi u[nd] Franz I. dann Franz II. u[nd] Tököli. Es kam auch ein Familien-enthusiasmus dazu, weil Peter Kazinczy, UrGroßVater von mir, ihr Anhänger, an diesem Erkel gewiß auch gestanden seyn muß. Es war ein heiliges Gefühl, das meine Seele hob. Dieses mußte ich Ihnen sagen, ehe ich Ihnen das Epigramm verlege.
Das Epigramm, das den Titel Epigramm führt, ist sehr schön gedichtet. Ich freue mich seiner mit Stolz, und ich bin doch mir bewußt, daß ich mich nicht leicht über meine Arbeiten freue. Diese würden sonst nicht so klein an der Anzahl seyn. Nationalform muß man jetzt noch an unsern Werken nicht suchen. Das kömmt später. Ich kenne nichts ungrischeres, als was Horváth Ádám schreibt. Aber Gott bewahre uns von diesem ungrischen Geschmack. Virág ist lateinisch, Berzsenyi lateinisch, deutsch; Kis lateinisch, deutsch, französisch. – Doch ich werde wieder lang. Ich schließe also. Ich beharre mit Verehrung
Ihr unterthänigster Diener
Kazinczy Ferencz mpr.

Az Epigramm.

Szökj, Epigramma; de nem mint nyil, melly czélra repül ’s öl;
Szökj mint csók, mellyet félve lop a’ szerelem.
Elcsattant, oda van: de az édes lyányka’ hevétől*
lyányka’ <kel> hevétől
Ajkam még lángol, e’ kebel égve liheg.


Springe (muthwillig ist in dem szökj eingewebt; denn springen ohne dieses ist ugrani) Epigramm; aber nicht wie ein Pfeil,*
nicht <als> Pfeil, [A „wie ein” a sor fölé írva.]
der zum Ziele fliegt u[nd] tödtet. Springe wie ein Kuß, den schüchterne*
den <Liebe> schüchterne
Liebe stiehlt, (gestohlen hat).
Er klatscht hin (auch klatscht ist nicht recht; deutsch ist es unedel) und ist nicht mehr: aber von dem Feuer des süssen Mädchens flammt noch die Lippe, und diese Brust kann vor Gluth kaum athmen.
Ideen: Epigramm und Kuss, leicht, kurz, reizend nicht befriedigend. –
Nebenidee: Meine Epigrammen sollen nicht die points der lateinischen Epigrammen, sondern das Zarte, Geistige der griechischen haben.
Ich glaube dieses Epigramm wird in der Sammlung voranstehn.
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DAYKÁHOZ.

Számosok a’ liget Énekesei: de ha, Fülmile, jajjaid’
Hallja a’ pásztorlyány, tégedet hall egyedül.
Igy mikoron kebled’ kínjait, o Dayka, te zenged,
Pásztor ’s pásztorlyány tégedet hall egyedül.


Viel sind der Sänger des Hains: doch wenn du Philomela deine Leiden singst, dann hört das Hirtenmädchen dich allein. – So wenn du uns die Qualen deiner Brust singst, göttlicher Sänger, dann hört Hirt u[nd] Hirtenmädchen dich allein. – Warum kann das Deutsche hier den Schluß u[nd] refrain des Originals nicht haben?

A’ PATAKI VÁR’ ERKÉLYÉBEN.

Itt állottanak Ők, azok a’ Nagyok! Erre tekintett
György Erdélye felé, erre sohajta Ferencz.
Zrinyinek itt állott unokája elfutva könyekkel,
A’ mikor a’ nap költ, a’ mikor arra leszállt.
Atyját, testvérét, férjét keseregte, szülöttjét,
Bús lyány,*
Bús <anya>, bús [A „lyány” a törölt szó fölé írva.]
bús testvér, bús anya, bús feleség. –
Ah! nem az a’ helly a’ mi vala! Ők eltüntenek innen.
Nem tüntek –

Die Geschichte der Menschheit kennt viele Unglückliche; doch kaum etwas, was noch unglücklicher wäre, als diese schöne edle Helena Zrinyi. Sie sah das schöne Haus der Zrinyi aussterben, u[nd] das Vaterland, ihren Begriffen nach, untergehen sich gefangen, arm, und im exil.*
[A bekezdés a vers mellett a jobb oldalon található.]
Hier standen sie, jene Grossen! (Germanismus u[nd] dieser wieder Gallicismus. – Diese Form brachte ich in unsere Sprache, entzückt zuerst durch Bürgers, Die Sonne, sie leuchtet) illac versus (nicht dorthin – vielleicht dort zu) blickte Georg (der I. u[nd] II., beyde wirkliche, regierende Fürsten) gegen sein Siebenbürgen, illac versus seufzte Franz (der I. u[nd] II. beide tituläre und blos Praetendenten)
Zrinyis (des Helden von Sziget) Urenkelin (Helena, Gattin von Franz I. u[nd] Mutter von Franz II.) stand auch hier, überflossen von Thränen, sowohl da der Tag aufging, als auch da der Tag sich dort senkte.
Ihren Vater (hingerichtet), ihren Brüder (ewig gefangen), ihren unglücklichen Gatten, ihren unglücklichen Sohn hat sie beweint, eine traurende Tochter, traurende Schwester, traurende Gattin, traurende Mutter.
Ach, der Ort ist nicht mehr, was er war. Sie sind hingeschwunden! – Nein, sie sind da: aber bloß dem, dessen Auge sie zu sehn werth ist.
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