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Kazinczy Ferenc – Rumy Károly Györgynek
Széphalom, 1817. december 10.
Széphalom, den 10. Xbr. 1817.

Theurester Freund,
Ihre Malie hat über Ihren an Sie geschriebenen Brief viele Freude gehabt. Sie ging damit, wie mit ihren Puppen-Stückeln herum, und trug ihn im Schooß. Dies sind heilige Gefühle der Natur, und ich habe es nicht nur nicht verboten, sondern mich dessen noch herzlich gefreut. Dann habe ich den Brief für sie aufgehoben. Sie geben ihr väterliche Lehren*
Lehren [Átírással javítva.]
und Ermahnungen, aber diese fruchten wenig. Es ist ein ewiges Räthsel, wie Triebe der Seele mit der Organisation unseres Körpers zusammenhängen; ich glaube gewiß nicht, daß alle unsere Gebrechen unsere Gebrechen und die Fehler unserer genossenen Erziehung sind, wenn ich gleich nicht läugne, daß wir selbst an uns, so wie unsere Erzieher, sehr vieles verbessern können. Weder ich, noch meine Frau behandeln Malie lieblos, und unsere Kinder und die um uns sind, dürfen ihr nichts machen, was nicht auch sie*
auch <ihr> |sie| [Betoldás a törlés fölött.]
gegen diese ohne Unterschied machen könnte.*
könnte<n>
Meine Frau gab ihr erst gestern eine körperliche Strafe, und noch nie sonst. Diese bestand darin, daß sie Malies flache Hand in ihre Linke nahm, und ihr mit den zwey Fingern ihrer rechten Hand zwey Schläge und ohne Zorn, ohne Vehemenz einen Streif über die Wangen gab. Dieser Streif war nicht Ohrfeige, sondern Streif. Ich war dabey. Mit der Strafe gab ihr Sophie eine Lehre. Der Fall war dieser. —
Die Tochter des Apothekers in Ujhely, eines unendlich respectablen Mannes, arbeitete hier, und ließ etwas von Zwirn fallen. Malie hob es auf und versteckte es. Linka suchte ihr Verlornes, fragte alle Kinder ob sie es nicht gefunden hätten; ihre Arbeit stockte. Abends kam es heraus, daß die Sache bey Malie war. Ihre Entschuldigung bestand darinn, daß sie dieses gefunden habe. Warum sie es nicht angezeigt, warum sie der diese Sache suchenden Linka dies verläugnet hat, darauf konnte sie nicht antworten. Sophie erinnerte sie auf Ihren Brief, auf unsere Lehren, darauf daß unsern Kindern etwas zu finden nicht erlaubt ist, und gab ihr nun die Händeschläge und den Streif, mit der Lehre, daß sie einst eine Diebin werden kann. —
Unsere Kinder (eigene und fremde) sind hier gleich; sie dutzen sich, jünger, älter, ohne Unterschied; sie haben bey Tisch keinen bestimmten Platz, oder vielmehr keinen, den die eine der andern disputiren könnte. Malie ist die einzige, die stets vor will. Meine Frau war neulich abwesend, und ich konnte zum Abendessen nicht hinausgehn einer Unpäßlichkeit wegen. Malie erregte Zank, wegen dem ersten Sitz, den mein 4jähriger Antonin zwischen meiner Frau und dem Hofmeister (von dem gleich ein Mehreres) darum hat, weil er, jung, die meiste Aufsicht erheischt.
Vorgestern war die bäurische Pitánka (Verlangen zur Frau) unserer Kuchelmagd in dem Zimmer neben der Kuchel. Die Kinder wollten die Freude haben, dabey zu erscheinen. Ich ließ es allen frey, und der Clavier Meister war zugegen. De Müller (Verlanger) hatte die Achtung nach bäurischer Sitte die Kinder zu bitten Platz zu nehmen und Wein und Brandwein zu kosten. Die andern ließen sich nöthigen; Malie sprang vor und trank sogar Brandwein, und würde sich den Kopf schwindlich gemacht haben, hätte ihr Geschmack*
Geschmack <sie>
ihr erlaubt auch zu trinken, und hätten die*
die <Umstehde>
Umstehenden sie nicht gewarnt, das nicht zu thun. — Ich sage Ihnen dieses nicht als Klage, sondern zur Schilderung ihres Charakters, ihrer Habsüchtigkeit und Vordrängens. Sie ist Kind und das vergesse ich nicht: aber die übrigen sind es auch, und thun es doch nicht. — Unser Hofmeister hat einen Knaben von 14. Jahren mitgebracht. Mit diesen fangt mein Emil deutsch zu sprechen. Dieser Knabe war kaum drey Tag im Haus, und kam schon anzuzeigen, wie Malie, wenn sie in dem Zimmer des Hofmeisters sind, schlimm ist, und dem Antonin, ohne von ihm damals im mindesten gereizt zu seyn, mit allen zehn Nägeln in das Gesicht gefahren sey, und ihn zerkratzt haben würde, und das mit Zähnknirschen und Convulsionen des Zorns, wenn der kleine Bediente ihn nicht befreyt hätte. — Wir begnügten uns der Malie darüber nur eine Lehre, ohne Zorn und Strafe, zu geben, weil wir dabey nicht waren, und nicht wußten, ob der Knabe (Antonin) ihr nicht dazu, damals oder vorher, Anlaß gab.
Malie ist schwach gebaut, besonders ist ihr*
besonders |ist ihr| [Betoldás a sor fölött.]
die Hand schwach. Wir setzten also das Schreiben, nach dem Rath des Arztes, aus; sie fängt jetzt an zu schreiben.
H[er]r Michael Baldovszki war Prediger in Mosócz (Thuróczer Comitat). Er legte seine Stelle, welche er 28. Jahre bekleidete, wegen einer hektikalischen Schwachheit nieder, und war Bibliothekar und Secretär bey seinem Freunde Baron Ladisl. Révai, auch in Mosócz. Ein gewißer H[er]r von Szerdahelyi im Zempl. Com. ließ ihn ersuchen, die Erziehung seines Sohnes zu übernehmen. Ein Kossuth, der Hrn B. kannte und empfahl, vorher aber Patvarist bey Szerdahelyi gewesen ist, engagirte Hrn B.*
B. <her>
zu Hrn von Sz. — B. kam, und traf bey Sz. einen Minoriten. Sz. fragte mich, ob ich ihn nicht brauchen könnte; wir fanden ihn, so wie wir ihn gewünscht haben, und er blieb. Seine Moralität macht ihn zu einem sehr liebensw[ürdigen] Mann, und seine Gravität ist ohne Pedanterie. Ich habe mir einen sehr theuren Freund in ihm erworben.
———
Prof. Fejér hat keinen Theil mehr an dem Tudom. Gyüjt., dessen Redactor er mit einem Gehalt von 600 f war. — Trattner glaubt, Johannes Thomas sey eben so gut Buchdrucker, als es Henricus Stephanus war. Hatte dieser das Recht, in Büchern, die in seiner Offizin gedruckt waren, dies und jenes anzuordnen: warum sollte auch Joh. Thomas es nicht haben? (Diesen satyr[ischen] Gedanken schrieb ich an Fejér und an Trattner.) Und so forderte dieser neuere Henr. Steph., er habe Recht von dem Redactor zu fordern, daß auch Aufsätze von Perecsenyi Nagy László aufgenommen werden sollen, der Trattner in Pränumerations-Sammlungen Dienste leistet. Darüber hat Prof. F. (Y gezeichnet in dem Tud. Gyüjt.) sich mit Tr[attner] entzweyt, und denkt jetzt ein neues Journal unter dem Titel Tudós Tárház (gelehrtes Magazin) herauszugeben. Auch Horvát István hat sich mit Trattner entzweyt, und Jankovics, ja alle übrigen haben Trattnern verlassen. — Prof. Fejér hat mir geklagt, u. mir geschrieben, daß Tr[attner]. zum Redactor den Pápaer Ex Professor Mokri aufgenommen, alle noch nicht gedruckten Aufsätze von ihm (Fejér) zurückgenommen habe, und hat mich um Aufsätze für das neue Journal. — Dann schrieb mir auch Tr[attner], schwieg von Mokri, und sagte, Fejér habe die Redaction*
habe <ihn> |die Redaction| [Betoldás a törlés fölött.]
aufgegeben, nicht Trattner diese ihm abgenommen, und forderte von mir mit Contestationen seiner Fr[eun]dschaft, mit Lobeserhebungen, und dem Weyrauch, den er den Neologen verschwenderisch zündete, recht sehr viele Aufsätze. — Meine Antwort war an F. wie an Tr[attner] gleichlautend. A’ meghasonlások javára vannak a’ jó ügynek igen sok esetekben nem kárára. A’ Monopoliumok a’ Tudom. országában is keveset érnek. Tr[attner] sollte bloß Buchdrucker seyn, und sich in die Redaction*
Redaction [Átrással javítva.]
nicht mischen. Ich werde alle Unternehmungen dieser Art nach meinen Kräften begünstigen, und alles, was in mir liegt, anwenden, daß das Tud. Gyüjt. nicht aufhört.
Die Rec. des Beregszászischen Werks und des Ó és Új Magyar, schreibt mir Trattner, erscheint im 12. Heft des Tud. Gyűjt. Fejér nahm sie nicht auf, um,*
auf, |um,| [Betoldás a sor fölött.]
wie ich glaube, die Transdanubianer nicht zu beleidigen und sie nicht zu beschämen, weil sie, die sich wider den Neologismus declarirt haben, sehen müssen, daß sie sehr Unrecht hatten. Ich sage ihnen in dieser Rec. frey heraus, daß ich mich nicht untrüglich halte, und daß ich selbst manches in den 9 Bänden, die von mir bey Trattner schon gedruckt sind, finde, was ich tadeln muß: aber daß meine Grundsätze über die Spr[ache] gewiß wahr, und durch das Beyspiel aller Nationen und Literaturen bestättigt sind. — Im Novemb. und Xber habe ich Lessings drey Chefs d’oeuvre (Emilia Galotti, Miss Sara und Minna von Barnhelm*
Barnhelm <)>
, Stücke, die ewig leben werden, und mehr werth sind, als alle Sudeleyen des nicht genielosen Vielschreibers Kotzebue) umgearbeitet, auch den Stein Weisen und die Salamandrine von Wieland, und nach und nach werde ich alles, was ich schrieb umarbeiten, und alles Härtere mildern, aber von den Neologismen, welche unserer Sprache gewiß zum Vortheile gereichen werden, nie lassen. — Ich bitte Sie aber dieses in keinem gedruckten Blatt zu erzählen.
Graf Joh. Mailáth hat eine arabische Gnome, die 2 Zeilen und 14 Wörter zählt, in dem Sammler (einem Journal) gefunden, die deutsch so lautet: (Sammler. 1817. No 55.)

Sohn, du weintest am Tag’ der Geburt, es lachten die Freunde;
Tracht’, dass am Todestag’, während sie weinen, du lachst.

2 Zeilen, 20 Worte.

No 2. Sírtál hogy születél, nevetének rendre barátid:
Élj hogy holtodkor sírjanak, és te nevess.

rendre nach der Reihe
2. Zeilen, 13 Wörter — excellent.

Gróf Dezsőffi József.

No 3. Hogy születél, sírál, nézőid örültenek: úgy élj,
Hogy holtodkor azok sírjanak, és te örülj.
2. Zeilen, 14. Wörter. auch excellent.

Prof. Vályi Nagy Ferencz.


No 4. Midőn sírva levél, azok nevettenek: 2 Zeilen, 11 Wörter.
Élj, hogy vígan halhass, ők keseregjenek.
K. F.

No 5. Sírva lettél: vígadtanak; Apophtegmatisch dunkel; aber doch verständlich.
Halj-meg vígan: busúljanak. 2 Zeilen, 6 Wörter.
K. F.

Prof. Vályi-Nagy hat diese Gnome auch lateinisch übersetzt, hier in meinem Zimmer dieser Tagen auch lateinisch übersetzt, mit einer Leichtigkeit, die ich nicht genug bewundern konnte. Noch mehr war ich erstaunt, als er diese auch griechisch übersetzt hatte.

No 1. Flevisti natus; gavisa est*
est <turbe>
plebs: ita vive, 2 Zeilen, 14. Wörter.
Ut moriens gaude victor; at illa fleat.

No 2. Flevisti natus, sed laetabantur amici: 2. Zeilen, 12 Wörter.
Sic vive, ut moriens plaudito: turba*
turba <fleat>
fleat.

Ὥς ἐφυς, εκλαυσας πικρῶς, ἑταιροτε γελασαν· 2 Zeilen,
Ζᾶ, ὁτι κλαυσωσιν θνεντα σε, και συ γελα. 14 Wörter.

Als er nach Haus kam, schrieb er mir, er habe Fehler in der letzten Übers[etzung] gefunden, und bat mich sie zu vertilgen.
Großer Vorzug der Magyarischen Sprache, vor der deutschen in Heis ist auf Präcisiren und kürze*
Sprache, |vor der deutschen in Heis ist auf Präcisiren und kürze| [Betoldás a sor fölött, más kézzel.]
beurkundet durch die Übersetzung einer arabischen Gnome, die*
die <|in arabischen 2 Zeilen 14 Wörter, im deutschen|> [Betoldás a sor fölött, más kézzel. A betoldott szakaszt utóbb több vonallal áthúzták.]
zwey Zeilen und zwanzig Wörter zählt.
———
Der Sammler theilt in*
in </>
einem seiner Blätter (1817. No 55) eine arabische*
arabische <Ub>
Gnome mit, die in das Deutsche übersetzt, so lautet:
Sohn! Du weintest am Tag der Geburt, es lachten die Freunde;
Tracht, daß am Todestag, während sie weinen, du lachst.

Das*
Der [Átírással javítva.]
deutsche Vers*
deutsche <Distichon> |Vers| [Betoldás a törlés fölött.]
ist aus zwey Zeilen und zwanzig Wörtern gewunden, wie das Original in dem Arabischen, und die Redaction dieser deutschen Zeitschrift fordert Europens Sprachen insgesammt auf, den Kampf mit der Deutschen zu wagen, und die Gnome in eben so wenigen Zeilen und Wörtern wieder zu geben.*
auf, <dies in eben so <vielen> wenigen Zeilen und Wörtern zu wagen, wenn sie hiezu Kraft in sich spüren würden.> |den Kampf mit der Deutschen zu wagen, und die Gnome in eben so wenigen Zeilen und Wörtern wieder zu geben.| [Betoldás a törlés fölött.]
Unter Ungarnʼs Schriftstellern haben sich drey magy. Dichter zu diesem Kampf entschlossen,*
Unter Ungarnʼs Schriftstellern haben sich drey<e>| magy. Dichter| zu <dem> |diesem| Kampf <mit dem arabischen Original, und der deutschen Übersetzung> entschlossen,
und alle dreye den Kranz des Sieges errungen: Graf Joseph Desőffy war der erste, der die Gnome in einem Hexamter u. Pentameter mit 13 Wörtern wiedergab. (No. 1.) Nach ihm trat Franz von Kazinczy mit No 2 und 3 auf; ersteres zählt 2. Zeilen in Reimen, und elf Wörter, letzteres eben so viele Zeilen und nur 6. Wörter; apophthegmatisch räthselhaft aber nichts weniger als dunkel und contort; — Endlich versuchte den Kampf auch Hr. Prof. Franz Vályi-Nagy, in dem reform. Collegium zu Sáros-Patak, No 4. in 2 Zeilen und 14 Wörtern.*
und alle dreye den Kranz <sowohl über das Original, als auch über die deutsche Übersetzung getragen> |des Sieges errungen:|Graf Joseph Desőffy <No 1. in 2 Zeilen und 13 Wörtern> |war der erste, der die Gnome in einem Hexamter u. Pentameter mit 13 Wörtern wiedergab. (No. 1.)| |Nach ihm trat| Franz von Kazinczy |mit| No 2 und <in 2 Zeilen und 11 Wörtern; über den selbe No 3 in 2 Zeilen und <..?> bloß 6 Wörtern; > |3 auf; ersteres zählt 2. Zeilen in Reimen, und elf Wörter, letzteres eben so viele Zeilen und nur 6. Wörter;| |apophthegmatisch räthselhaft aber nichts weniger als dunkel und contort;| — Endlich |versuchte den Kampf auch| Hr. Prof. Franz <Nagy> Vályi-Nagy, in dem |reform.| Collegium zu Sáros-Patak, No 4. in 2 Zeilen und 14 Wörtern. [Betoldások a sorok fölött, a lap szélén és a lap alján.]
Eben dieser Gelehrte, Übersetzer der*
der [Átírással javítva.]
Ilias in ungrischen Hexamtern, gab diese Gnome auch in einer lateinischer und einer griechischen Übersetzung, von denen das lateinische Distichon*
Distichon <2 14>
13 Wörter, das griechische aber 14 zählt.
I.*
<..?>
1. 2. 3. 4. 5. 6.
Sírtál, hogy születél: nevetének rendre barátid;

7. 8. 9. 10. 11. 12. 13.
Élj, hogy holtodkor sírjanak, és te nevess.

1. Du hast geweint.*
Du <weintest> |hast geweint|. [Betoldás a törlés fölött.]
— 2. als. — 3. du geboren warst. — 4. sie lachten.*
4. |sie| lachten. [Betoldás a sor fölött.]
— 5. der Reihe nach. — 6. deine Freunde. — 7. Lebe. — 8. daß. — 9. bey*
9. <mit> |bey| [Betoldás a törlés fölött.]
deinem Tode. — 10. sie weinen*
sie <lachen> |weinen| [Betoldás a törlés alatt.]
sollen. — 11. und. — 12. du. — 13. lachen mögest.

II.
1. 2. 3. 4. 5.
Sírál, midőn levél:*
levél<,>:
azok nevettenek;

6. 7. 8. 9. 10. 11.
Élj, hogy vígan*
vígan<,>
halhass: ők keseregjenek.

1. Du weintest. — 2. als. — 3. du wardst. — 4. jene. — 5. lachten. — 6. lebe. — 7. daß. — 8. froh. — 9. du *
9. |du| [Betoldás a sor fölött.]
sterben könnest. — 10. sie. — 11. sollen trauren.

III.
1. 2. 3.
Sírva lettél: vígadtanak;

4. 5. 6.
Halj-meg vígan: búsúljanak.

IV.
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.
Hogy születél, sírál: Nézőid örüljenek; úgy élj,

8. 9. 10. 11. 12. 13. 14.
Hogy holtodkor azok sírjanak, és te örülj.

1. Als. — 2. du geboren warst.*
warst.<,>
— 3. weintest du.*
weintest |du| [Betoldás a sor fölött.]
— 4. deine Zuschauer (die Umstehenden). — 5. hatten sich gefreut.*
gefreut<,>|.| [Betoldás a törlés fölött.]
— 6. also. — 7. lebe. — 8. daß. — 9. bey deinem Tode. — 10. jene. — 11. weinen mögen (sollen). — 12. und. — 13. du. — 14.*
14. <froh seyst>
dich freuen sollst.

V.
Flevisti natus, plausit tibi turba propinqua:
Sic vive, ut moriens plauseris, illa fleat.

VI.
Ὥσ ἐφυης, κλαυσας, γνωτοί τὲ βίοντι γελασσαν·
Ζῆθ᾿, ἵνα κλαυσωσιν θνησιν ἀτὰρ συ γελας.

Wir versichern Leser, die der magyarischen*
der <ungarischen> |magyarischen| [Betoldás a törlés fölött.]
Sprache unkundig sind, daß alle hier gegebenen vier ungarische Übersetzungen*
Übersetzungen <nichts gezwungenes haben.>
wider den Sprachgebrauch und die Regeln der Grammatik nicht anstossen. Der Ungar kann der Pronominum bey Haupt- und Beyso wie bey Zeitwörtern entbehren. A*
A [Átírással javítva.]
| d | o | k ist so viel als ich gebe (etwas);*
(etwas); <a|d|h|a|t>
a |d | o | m als ich*
ich <geb>
gebe dieses oder jenes; a| d | l | a | k wie ich gebe dich; a | d | h | a | t | o | k wie ich kann geben;*
geben; <|>
a | d h | a | t | o | m wie ich kann dieses geben; a | d | h | a | t | l | a | k wie ich kann dich geben; a | d | o | g | a | t | o | k wie das latenische datio, wenn das Wort wie lectito, gut wäre, ich gebe öfters, nach und nach; a | d | a | t | o | k wie ich lasse (durch einen andern) geben; a | d o | g | a | t | o | k wie ich kann öfters (oder nach und nach) geben; a | d | o | g | a | t | h | a | t | n | é | k wie ich könnte*
ich <kan> gebe öfters, nach und nach; a | d | a | t | o | k wie <ich l> ich <kann> |lasse| (durch einen andern) <geben lassen> geben; <a|d|h> a | d| o | g | a | t | h | a| t | o | k wie ich kann <durch einen andern geben lassen> öfters <im> (<oder> |oder| nach und nach) geben; <lassen;> a | d | o | g | a | t | h | a | t | n | é | k wie ich könnte <durch einen andern>
frequentative*
wiederholt [Halványabb tintával a szó fölé írva.]
geben; a | d | o | g | a | t | h | a | t | n | é | k wie*
wie <ich>
ich könnte durch einen andern zu wiederholten Malen geben lassen. — K | é | z ist die*
ist |die| [Betoldás halványabb tintával a sor fölött.]
Hand; k | e | z | e | m ist meine Hand; k | e | z | e | d | ist deine Hand; k | e | z | e ist*
ist <seine>
seine Hand; k | e | z | ü | n | k ist unsere Hand; k | e | z | e | i | m ist meine Hände; k | e | z | e | i | n | k | ist unsere Hände. Schon aus diesen sieht man, welche Präcision und Kürze die Spr[ache] der Magyaren habe; diesen Gegenstand*
Gegenstand <hier>
ausführlich vorzutragen ist hier der Ort nicht. Wie wenn wir noch sagen, daß die Sprache der Magyaren die einzige uns bekannte ist, welche die Prosodie der Griechen und Römer auch die ihrige*
die <seinige> |ihrige| [Betoldás a törlés fölött.]
nennen kann. Bey uns wird die Sylbe, die kurz war, zur langen, sobald nach dem unaccentuirten Vocal zwey Consonanten folgen. Dieses macht, daß sie so sonor ist, und sich mit der Sprache der Hellenen und Römer getrost messen kann.
———
Senden Sie dieses, theurester Freund, in irgend ein ausländisches Journal ein. Graf Mailáth wird es vielleicht in Hormayrs Archiv einrücken. — Málie erhielt mit Freuden Ihr Geschenk. Glatz ist Glatz auch hier. — Die 35 Exempl. des 3. Bandes der Monum. habe ich vorgestern erhalten. Sie sind schon beym Buchbinder. — Ich bitte Sie um die Freundschaft, schicken Sie mir Hormayrs Archiv für 1817. durch Ihren Vetter in Kaschau zur Durchsicht. Ich sende sie Ihnen zurück. Ich muß Berzeviczy antworten. —
Trattner hat eine Anzeige über die Fortzetzung des Tud. Gyüjtemény drucken lassen, die ihm (oder H[er]rn Prof. Mokri) Ehre macht. Ich bin gewiß nicht der, der auf seinen augesetzten Preis Ansprüche macht: aber so hat sein Tud. Gyüjt. viele Mitarbeiter, und Fejér wird den Gang dieser Zeitschrift nicht mehr hemmen.