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Kazinczy Ferenc – Rumy Károly Györgynek
Széphalom, 1810. március 28.
Sz. den 28 März 1810.

Theurester Freund! Seit 14 Tagen liege ich im Bette. Ein böser Rothlauf, dessen Anfall ich jetzt das erstemal erfahre, und die ewige Qual meines Lebens seit meinem 21. Jahr, die goldene Ader hӕlt mich im Bette. So schreibe ich auch Ihnen. Daher mein kurzer Brief.
In 8 Tagen haben wir Markt zu Ujhely. Eisenhændler v. Metzensaifen sollen einen Pack an Sie bey dem Prediger von Stosz ablegen. Er soll enthalten
Das Geld für Sallust,
Kæstners Brief an Sípos. (Er und ich bitten Sie 10. Exempl. von dem
Bogen, an welchem dieser erscheinen wird, zu bestellen).
Sípos schönes Epigr[amm] auf Napoleons Vermählung.
Detto von Kézy ein lateinisches Gedicht in hexameter.
Ihre Literatur-Zeitungs-Hefte.
 Ihren Brief nach Kázmér habe ich überschickt.
 Herzlichen Dank für die Belehrung wegen Lengyel. Auch ich halte Sarvári für einen sehr humanen Mann, so wie B. und F. für stolz und verschlossen. Wesselényis Nekrolog bin ich noch nicht im Stande Ihnen zu schicken. Vor ein paar Tagen antwortete ich seiner grossen Witwe, die mich mit dem Befehl beehrte, eine Idee zu entwerfen, wie der griechische achtsäulige Tempel, mit welchem der Hügel, dicht an das viereckige, mit 5. rothen Pavillons gezierte Schloß, wo W[esselényi] und seine Ahnen ruhn, geziert werden soll, zu entwerfen [!]. Auch sie selbst und ihr Sohn sind mit meinem Epigramm üb. Ws Character (Cato, Brutus, W.) sehr zufrieden, so wie ich sagen muß, nichts von allem dem was ich schrieb, habe mir so viele Complimente zugezogen, als dieses Epigramm. Ich erhielt abends den Brief und den andern Tag ging die Antw[ort] ab. Stolz über diesen Auftrag, theile ich Ihnen meine Idee mit.
Auf die Corniche: virtvti. vindici.
Unter der Cupel: die Säule der Göttin: virtvs vindex, die den Character*
[Ezzel a szóval kezdődik az egyik kéziratoldal első sora, felette áthúzva:: <Koppi Károly, Prof. Piarista. Mn. l. 385.>.]
von W[esselényi] haben soll: mild und schrecklich. Also nicht so männlich stark wie eine Pallas oder Dea Roma, sondern zart wie eine Grazie; aber in der tunica und dem weibl[ichen] langen Rock, der die Füsse bis auf Zehen bedeckt. – Schrecklich, also mit einem Helm,*
He[.]m [Átírással javítva.]
und mit einem Panzerhemd, damit der schwillende zarte Busen sichtbar werde, und der eine sichtbare Fuß zertritt Schlangen. In der Linken Ws Bildniß en profil von bronze. In der Rechten der Kranz, mit welchem die Göttin das Bild zu krönen im Begriff steht.
Auf das piedestal in rothem Marmor:
Neked
Szelíd és rettenetes Istenné,
ki
a’ Jóknak sérelmeiket
hatalommal bosszúlod
a’
kora felett nagy Férjfiúnak*
bús özvegye ’s fija.
MDCCX.
*üb.s. Zeitalter grossen Mannes.*
[Kazinczy magyarázata a verssor mellett található.]

 Die Witwe ist nehmlich sehr betrübt zu sehen, daß viele seiner Freunde und Anhænger so sind wie Petrus und Joseph v. Arimathia, ja ihn offen verläugnen. Die Zeichnung zu die Statue soll Zauner in Wien zeichnen, ja die Statue hauen lassen. –
Ich weiß noch nicht ob die Baronin meine Idee goutiren wird: aber ich hoffe, sie wird es. – Leben Sie wohl! –
Aus Irrthum ergriff ich ein beschriebenes Blatt. Vergebung!!