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Mailáth János – Kazinczy Ferencnek
Bécs, 1824. január 14.
Wien, am 14ten Januar 1824.
So eben von einen rheumatischen Fieber und (erschrecken sie nicht über den Namen) einer Colica Haemorrhoidalis rheumatica subinflammatoria aufgestanden und ziemlich matt eile ich ihr Schreiben von 25/12 23 zu beantworten: Auskunft über die Fragen in Betref Sallusts gibt das beiliegende Blatt.
So wie sie jezt die Güte haben mir ihre Ansicht vom Übersezzen*
[Helyesen: „Übersetzen”.]
mitzutheilen bin ich vollkommen einverstanden. Mir ahndete gleich, daß ich ihren Sinn nicht recht gefaßt hatte. So mag es auch an mir liegen, daß die Stelle in ihrer Vorrede des Sallust noch immer nicht deutlich ist; ich weis was sie sagen wollen, aber ich finde es nicht in ihren Worten.
Tacitusz is (Szallusztot) csak ugy tuda meghaladni hogy utolérni ugyan távolrol sem tuda.
Di[e]s wird nicht jedem Leser verdeutlichen, daß sie Sallust über Tacitus sezzen. Ich verstand die Stelle anfangs so: Tacitus sei mit Sallust nicht zu vergleichen; die Wege, die sie wandeln, seien zu verschieden, jedoch sei Tacitus auf seinen Weg weiter gekommen, als Sallust auf den andern.*
den <seinen> andern.
Es freut mich überaus, daß ihnen meine Novelle in der Aurora zusagt. Ich bin mit vieler Liebe an diese Arbeit gegangen, und hoffe überhaupt, daß meine Novellen und Märchen nicht spurlos in der Magyarischen Literatur untergehen werden. Ich hoffe noch heuer einen ganzen selbstständigen Band herauszugeben. Obwol spät, doch nicht zu spät, weil aus einem aufrichtigen Herzen kommend, wünsche ich ihnen ein glückseliges neues Jahr. Stets ihr Mailáth.*
[A levél azonosítatlan kéz írása, csak az aláírás Mailáthtól.]