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Verseghy Ferenc – Prónay Simonnénak
h. n., 1812. július 20.

Gnädige Frau Baronin
Liebwerteste Schwester!
Ob ich schon die gerechteste Ursache hätte wider die knall und fall*
die <knall und vall> |knall und fall| [Betoldás korrektúrajellel.]
vorgenommene Veränderung, die wirklich nur*
nur <mit schlechten>
gegen schlechten Leute statt haben kann, eine klägliche Stimme zu erheben, so will ich dennoch, Euer Gnaden zu lieb, mir alles gefallen lassen, was der H. Baron angeordnet hat. Ich wünsche Ihm einen aufrichtigeren Freund, und dem guten Laczi einen tüchtigeren Erzieher, als*
als <der H[..]>
Er in mir gefunden zu haben glaubt.
Ich überschicke E. G. die verlangten Schriften von mir, und von Laczi, der sie sehr leicht rangiren wird. In der Eile packt ich sie alle unter einander.
Was ich an und für den jungen Baron gethan habe, war gewiß mehr als Schuldigkeit. Es war Bruderliebe mit im Spiele. Aber in einem Jahre, wo er im Lehrgang*
er <zweimal beträ> |im Lehrgang| [Betoldás a törlés fölött.]
dreimal beträchtlich gestört wurde, kann in der That selbst ein lieblicher Bruder nichts anderes von den Früchten seiner Arbeit zeigen, als angehende Knospen. Mich spricht mein Gewissen von allen Vorwürfen los. Es sagt mir sogar, daß ich eine Riesenarbeit verrichtet habe. Wenn diese vielleicht durch andere Hände zusammengerissen wird, so trage ich wahrlich die Schuld nicht.
Dem Gnädigen H. Baron bitte ich meinen unterthänigsten Respect zu melden. Euer Gnaden küße ich die Hände, und bitte mich in Ihrer Gnade, und schwesterliche Liebe auch ferner zu behalten. Die Ossitzkyschen empfelen sich E. G. und dem H. Baron, und danken für alle ihnen erwiesenen Gnaden. Dieses thut auch meine alte Mutter, die sammt der*
den [Átírással javítva.]
Ossitzkys durch diese plötzliche Veränderung erschüttert, in Thränen zerfließen, ohne einen Trost anzunehmen. Sie behaupten daß uns,*
uns, <..>
wie sie aus allen Unternehmungen sehen, kein Glück beschieden sey.
Ich danke meinerseits E. G. und dem H. Baron ebenfalls für alle mir erwiesene Gnaden, und bitte versichert zu seyn, daß ich mit aller Achtung und Ehrerbietung verbleibe
E. G.
den 20ten Julij 1812
ergebenster Diener
Ich bitte E. G. meine Bücher gelegentlich herein zu schicken.