Von Majerhöfen gieng ich nach Gyurszke hinüber, in Rücksicht dessen das Intimat vom 28ten August laufenden Jahres 33375/3228[.] die Vermischung der Schulen einzuführen angeordnet hat.
Es befinden sich in diesem Orte 6. Römisch, und 14. Griechisch unirte Katholicken, und 25. protestantische Einwohner, die Griechisch unirten Katholicken schicken ihre Kinder in die 1787 auch durch sie dotirte, nahe liegende griechisch-katholische Nationalschule zu Hundertmark, und bleiben dabei auch auf den Fall wenn hier eine vermischte Schule eingeführt werden sollte, wo man darinn nicht einen griechisch unirten Lehrmeister anstellt, aus der Ursach, weil sie ihre Kinder nicht so sehr wegen profane Lehrgegenstände, als wegen den Religionsunterricht in die Schule zu schicken gewohnt sind. So sehr aber dies billig ist, daß man dahin einen ihrer Religion zugethanenen Lehrer hinstelle: so wenig scheint dieses mir ausführbar.
1o) Weil man keinen griechisch-katholischen Praeparanden finden wird, der die deutsche Sprache zu verstehen, und zu sprechen im Stande sey, da doch dies die, nur deutsch verstehende protestantischen Kinder des Ortes unumgänglich von ihren Lehrer fordern.
2do) Weil die Praeparanden dieser Religion von so sehr eingeschränckten Kenntnissen sind, daß man sie ohne unangenehme Folgen zu befürchten in vermischte Schulen einzusetzen nicht wagen darf.
3tio) Weil die, durch die hiesige griechisch-katholischen Einwohner gemeinschaftlich dotirte Hundertmarkische griechisch-katholische National schule auf den Fall, wenn hier ein griechisch-katholischer Lehrer angestellt würde, wegen Mangel an Unterhaltung des Schulmannes zu Grunde gehen müßte.
Meine unmaßgebliche Meynung wäre also diesem Orte, nachdem die griechisch-Katholicken schon mit einer nahe liegenden, und durch sie dotirten Schule versehen sind, die römisch-katholische Gemeinde aber nur aus 6. Einwohnern bestehet, und folgsam weit geringer ist, als daß sie einen eigenen Lehrer unterhalten könnte, einen Protest[anten], aber unter der Aufsicht eines römisch-katholischen Lokaldirektors stehenden, Lehrer und also eine halbvermischte Schule zu ertheilen, aus folgenden Ursachen:
1o. Weil die ewangelische Gemeinde, die aus 25. Einwohnern bestehet, hier selbst die zusammengenommene zwey katholischen Gemeinden an Zahl übertrifft, und also sowohl die Unterhaltung des Lehrers am leichtesten ertragen, als auch wegen ihr[!] größeren Anzahl eine Schule am geschicktesten zu verdienen scheinet.
2do. Weil so für die römisch, ja auch griechisch-katholischen Kinder, (wenn nämlich die Eltern ihre Kinder lieber her, als nach Hundertmark zum Unterrichte schicken wollten) gesorgt würde.
3tio. Weil die römisch-katholische, und protestantische Gemeinde zwey Lehrer zu unterhalten unvermögend ist, und sich hier, da der Ort sehr verschiedenen Grundherren zugehört, auf keine grundherrschaftliche Beiträge Aussichten darstellen. Und so erachtete ich nach Erwägung dieser Umständen für schlechterdings nothwendig, von der Betreibung der Comixtion bis zum höheren Entscheid zurückzutretten. – Kaschau den 23ten November 1788.
Franz von Kazinczy m. p.
[A külzeten tanulmányi főigazgatóság bejegyzése:] Unterthänigste Erklärung des Herrn Nationalschulen Inspectors, die, vermög des hohen Intimats de dato 28ten August laufenden Jahres No 33375/3228 verfügte Schulenvermischung zu Gyurszke in der Zipser Gespanschaft, betreffend. Kaschau den 7ten Dezember 1788. Vidit Martinus Heinzeli Pro-Director mp.