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Poprád város evangélikus közössége – Kazinczy Ferencnek
Poprád, [1788. szeptember első fele]
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A megszólítás felett balra a levél egykori iktatószáma: 4253. 1788.
Wohledelgebohrner Herr Schul Inspector,
hochzuehrender Herr!
So weil sich immer Euer Wohledelgebohrner Mühe mögen gegeben haben, die gemischte Schule allhier in Poprad einzuführen, so glaubet doch hiesige Evangelische Gemeinde hinlängliche Ursache zu haben, solche Zumuthung unterthänigst depreciren. Denn
1o) So haben wir von jeher Evangelischen Schullehrer gehabt, bis endlich Catholische Lehrer uns aufgedrungen wurden, denen die gewestene Administration das Salarium selbst ausgesetzt, und zu unserer größten Beschwerde zu bezahlen vorgeschrieben hat, wie wie denn diese anbefohlene Zahlung noch bis dato in Händen haben.
2o) So haben ehe dem die Catholischen Schullehrer, dem allerhöchsten Königlichen Verbote ohnerachtet, die Evangelischen Kinder in die Katholische Kirche geführt, und zu allerhand Religions widrigen Cerimonien angehalten, welches bei den Evangelischen Aeltern alles Zutrauen gegen die Lehrer zernichtet hat.
3o) Die Evangelischen Aeltern haben auch wenig Zunehmen unter dem Catholischen Lehrer bei ihren Kindern verspürt, welche Klage auch allgemein von den Catholischen gehört wurde.
4o) Die Anzahl der Catholischen Bürger in unserer Stadt belauft sich nur auf 6. welche nicht mehr, als 3. schulfähige Kinder haben. Da hingegen
1o) So ist die ganze übrige Bürgerschaft der evangelischen Religion zugethan, und die Zahl ihrer Kinder, die schon in die Schule gehen, beläuft sich bis auf 117.
2o) Die eingeführte 2. Evangelischen Normal Lehrer werden sine aggravio Catholicorum von der Evangelischen Gemeinde salarisirt.
3o) Das allhier befindliche Schulhaus ex solida materia ist von der Evangelischen Gemeinde erkauft, und zum Unterricht der Jugend ganz bequem eingerichtet worden.
4o) Die Katholischen Kinder werden ohne Entgeld in gedachte Schule aufgenommen, und ihre Aeltern sind höchlich über ihren guten Zunehmen im Lesen, Schreiben, Rechnen, und guten Sitten erfreuet.
Aus diesen Gründen hoffet die Evangelische Gemeinde zuversichtlich, daß ihr keine gemischte Schule mehr wird zugemuthet werden, als um welches wir ganz unterthänigst bitten. Die wie übrigens mit aller Hochachtung verharren Euer Wohl-Edelgebohrnen unterthänigste Diener, Richter, Rath, und sämmtliche Evangelische Gemeinde der Zipser XVI. Stadt Poprad.