HUN–REN–DE
Klasszikus Magyar Irodalmi
Textológiai Kutatócsoport

Magyar írók levelezése
Elektronikus kritikai kiadás

HU EN
Kazinczy Ferenc – Baczka-Madarasi Kis Józsefnek [?]
Pest, 1828. március 19.
[Az eredeti levél ismeretlen, a szöveg forrása egy korabeli bécsi titkosrendőrségi fordítás:]

Pest den 19. März 1828.
Franz Kazinczy an Baczka– Madarasiin Carl Weissenburg in Siebenbürgen.
Uebersetzt aus dem Ungarischen.

Unsere Deputations-Angelegenheit gehet seit dem 15.ten d. M. ihren ordentlichen Gang, ich bin stolz darauf ein*
[A gépiratban az „ein” után kézzel írt felkiáltójel.]
Mitglied davon zu seyn, weil ich von den Collegen sehr gut aufgenommen wurde. Unser präsident hat uns durch sein kraftvolles Urtheil, ausserordentliche Bescheidenheit und Geistesstärke ganz für sich eingenommen. Auch die 4 Stiffter der Academie verdienen*
[A gépiratban az „Stiffter der Academie verdienen” szakasz piros ceruzával aláhúzva.]
alle Achtung; jeder von ihnen hat abwechselnd das Wort geführt und sehr gut gesprochen, besonders der gemüthliche, belesene und sehr erfahrene Graf Szechenyi. Der Präses hat den Bibliothekar Stephan Horvat, zum Actuar gemacht; ich kenne keinen gelehrtern Mann in ganz Ungarn, wie diesen Horvat und liebe und bewundere ihn seit 25 Jahren. Doch wissen Teleki, Bischof Horvat und Szechenyi*
[A gépiratban a név piros ceruzával aláhúzva.]
die Sache nicht so zu leiten, wie Abraham Vay, das ist der ächte Sohn seines unsterblichen Vaters, denn er hat nicht nur den Willen sondern auch das Talent die zweyschneidigen Worte zu beschwichtigen und in dem Sinne eines jeden Genüge zu leisten. Der Professor Kövy hat sich vorgestern auch sehr gut ausgesprochen; übrigens fehlt es auch unter uns nicht an solchen, welche nur sprechen, um sich hören zu lassen.
Den 9 ten hat uns Graf Teleki mit einer lateinischen Anrede dem Palatinus vorgeführt, den 13ten aber der Probst Georg Fejer dem Primas, dem Bischof Kopacsi, den Academi-Stiftern und dem Grafen Cziraki präsendirt, den beyden erstern mit einer lateinischen, den letzteren mit einer Ungarischen Anrede. Graf Cziraky hat uns in einem sehr schlechten Ungarischen geantwortet (hasznajaert wegen dem Nutzen – a mi engem illeti*
[Sic!]
was mich anbelangt) möchte man doch vor Allem sich der Reinheit unserer Sprache befleissen!
Unsere Sitzungen haben an dem grünen Tisch Statt, an welchem die königliche Täfel ihre Urtheilssprüche macht.
Ihc habe noch wenige Besuche gemacht und war nur bei Szechenyi, Georg Karoly der vorgestern nach Paris abgereist ist, und bey dem hochverehrten Baron Mednyanski, welcher gewiss der gelehrteste Mann von unserer Deputation ist. Die grösste Freude macht mir hier die Kupferstiche anzusehen, da bewundere ich den Caning, Bolivar, Ney, LeFoy und Napoleon, von welchem es deren sehr vielerley gibt. Wenn Sie 30 Fl. ausgeben wollen, so verschaffe ich Ihnen ein sehr ähnliches Bildnis Napoleons, dieses merkwürdigen Sterblichen; es ist ein Brustbild von Eugene Bourgeois, eines Schülers des berühmten David’s und unter seiner Aufsicht gemacht; ich habe schon viele Kupferstiche und Bilder gekauft, und werde mir diesenauch nicht versagen können.