HUN–REN–DE
Klasszikus Magyar Irodalmi
Textológiai Kutatócsoport

Magyar írók levelezése
Elektronikus kritikai kiadás

HU EN
Mailáth János – Kazinczy Ferencnek
Pest, 1827. március 21.
Pesth, am 21/3. XXVII.
Soeben lese ich in „Élet és literatura” zweiten Band Seite 273. dass Sie ein Sonett gedichtet welches mit dem Wort „szompolygva” anfängt. Es muss alt sein denn es bezieht sich auf den 30. Julius 1800. u[nd] ihre Existenz auf der Margaretheninsel. So viel mir die Geschichte jenes Tages bekant ist, war das Mädchen welches der Nachen auf die Insel trug Phygies Mutter, schi[c]ken Sie mir also das Sonett, ich glaube ihre Pathe wird es freuen das Sonett in einer Übersezung zu*
Übersezung <von> zu
sehen.
Die ersten Tage des Aprils reise ich nach Wien, so*
Wien, <ad> so
dass ich vor dem Palmsonntag bereits oben bin, adressieren Sie also ihre Antwort nach Wien: abzugeben im Gasthof zum Schwan.
„Élet u[nd] Literatura” scheint eine gute Zeitschrift zu sein. Den z[wei]t[en] Band habe ich noch nicht gelesen, das Blatt wo von ihrem Sonett die Rede ist fiel mir zufällig ins Auge. Indessen ist es mir im 1. Band unangenehm gewesen Kölcsey’s und Berzsenyi’s Streit wieder aufgewärmt zu sehen, u[nd] obschon der*
obschon <die> der
Ton urbaner ist, als sonst bei uns gebräuchlich, ist er mir doch zu steif, zu stubengelehrt, u[nd] nicht geschliffen genug. Im Verhältniss zu anderen Werken steht es in dieser Beziehung wie der sogenannte Kapuzinerboden gegen weiches Holz, – Parketten sind es noch nicht.
Mit meiner Gesundheit geht es besser. Diesen Sommer will ich ein pa[a]r Monathe bei meinem Schwager Mednyánszky zubringen, u[nd] alle Tage in Pystyán baden, so hoffe ich doch das Podagra eine Weile zu beseitigen. Da aber die Göttin Hygeja mir nie hold war, zweifle ich dass sie mir je[t]zt ihre Gunst dauernd zuwenden wird. – Ihnen wünsche ich alles erdenkliche gute u[nd] liebe, u[nd] bitte Sie mich zu lieben wie bis izt.
Majláth