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Kazinczy Ferenc – Rumy Károly Györgynek
Széphalom, 1810. július 6–7.
Sz. 6*
5 [Átírással javítva.]
Jul 1810

Gr. L. T. ist den 23 Jun. †. Geb. 1748 den 7 Oct. –
 Ich bin so krank, wie ich es selten war. Den 2. Jul überfiel mich in Kazmer ein Fieber. D[en] 3 gab mir meine Schw[ieger]m[utter] Tart[arus] Emet[icus] und so ward ich vom Gallf[ieber] befreyt. Seit d[ieser] Zeit kam das Fieb[er] nicht, aber da ich seit 5 Tagen nichts geniess[en] kann; so bin ich ausgezehrt und äuss[erst]*
[Átírással javítva.]
matt. Doch mein Übel ist complicirt. Nun sehe ich was mir war als ich seit Jan. n[icht] genesen konte [!]. Die in Stockung gerath[ene] Ader machte dass m[ein] Magen und hinten das ganze † vom occiput an, schwoll; das merkte od[er] achtete ich nicht. Nun erg[oss] die Galle. Ein Rheuma kam in den recht[en] Arm und Brust. Das Husten w[ar] schmerzlich und zerrütt[et] me[inen] g[anzen] Organismus.
Wie excell[ent] ist Pápay’s Rec. Ich h[abe] viel gelernt, bewund[ert]. Doch Tinodi hat n[icht] e[ine] Zeile metrisch. – Die Rec. der Regék habe ich d[urch] T.*
Takács [Bejegyzés a rövidítés fölött, apróbb betűkkel, halványabb tintával.]
erhalten. Sie erhalten bald die Rec. v. Hubays elend[em] Ged[icht].
Bald das Geld für Weinzierl. – Hab[en] Sie m[eine] Obligation erhalten, ich w[ün]sche, dass Sie darauf Geld erhalt[en] können und nach Oed[enburg] abg[ehen]. Adieu! noch stirb [!] i[ch] n[icht], aber ich sehe aus, wie L. T. dessen Krankheit zuletzt Marasm[us] war.

*
[Innentől új lapon.]
Sz. den 7 Jul. 1810

Mein Arzt, Somogyi, findet meinen Puls frey von Fieber; aber mich*
aber |mich| [Betoldás a sor fölött.]
durch das starke Erbrechen und noch stärkere Ausleerungen ganz matt. Wären diese Evacuationen nicht geschehen, so wäre ich bis jetzt im Grab. Jetzt ist mein Zustand nichts als eine sehr leichte und gewiß nicht gefährl[iche] Lungenentzündung, für die er mir haftet.
Sagen Sie also Páphószom. Mir ist ’s lieber.
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Für Intelligenzblätter.

Gr. Ludw[ig] T[örök] von Sz., zweyter Sohn des im J[ahre 1776 gestorbenen Gr. Joseph T., der unter Marie Theresie als Diaetal. Abges[andter], dann Stadthalt[erei]rath, weiter Referend[ar] und zuletzt Cameralis Adm. Cassov. Praeses durch alle Tugenden des Kopfes und Herzens geglänzt hat, ward 1748 den 7 Oct. geb[oren]. Er widmete sich dem Milit[är] und nahm in dem Curass[ir] Regim[ent] Serbelloni Dienste. Aber da sein Vater, welchen M. Th. zur Revindication eines Theiles von Galicien ernannt hatte, deutsche Aufsatze zu machen nicht im Stande war, so verließ Ludw[ig] seine Lieutenant Stelle um dem Vater etc. 1776 heurathete er Aloysia Gr. Rogendorf.
 1785 denom. in Supr. Directorem Regium Schol. et Stud. in Distr. Cassov. – in welcher Stelle er bis 1796 blieb,
da ihn Fanatismen und Ränke seines beneficiaten stürzten.
 Seit dieser Zeit lebte er auf s[einem] Gut und seine Lieblings-Occupation war Oekon[omie] und Chemie. Sein Geist unterlag den Schlägen, die er vom Zufall wie von bösen Menschen litt, und der ihn einst und jetzt gekannt [hat], müßte klagen: er habe sich überlebt. Gestorben 1810. Jun. 23. nach einem 10 monathl[ichen] Leiden.