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Georg Vincenz Kininger – Kazinczy Ferencnek
Bécs, 1803. március 19.
Wien, den 19ten Marty 803.

So schmeichelhaft Ihr gütiges Zutrauen in meiner Fähigkeit mir ist: so leid thut es mir Ihren Auftrag nicht befolgen zu können. Schon in dem Fall ist es sehr schwer, auch von einer Person die man auf das genaueste kännte, ein Portrait blos aus dem Gedächtnüß zu machen; indem jene harmonische übereinstimmung der Züge, die Würkung von Schatten und Licht auf die Formen, die ruhige Gegenwart der vorzustellenden Person nothwendig machen, wenn es nicht ein ganz gewöhnliches Portrait werden sollte. Um so mehr halte ich es nicht für möglich von einer dem Künstler ganz unbekannten Person ein Portrait zu machen, denn diese Individualität der Züge so wie die Nüancierung und Haltung des ganzen läßt sich nicht beschreiben, daß muß gesehen werden; Wäre es auch daß die Gesichts theile auf daß genaueste beschrieben, und der Character des darzustellenden so bestimmt als möglich angegeben wären: so ist daß Bild welches sich die Phantasie davon schaft in Rücksicht auf bestimmte Ähnlichkeit, immer willkührlich und schwankend.
Und mit einem bloß hübsch gezeichneten Kopf der ohne meine Schuld dem nächst besten, ähnlicher sein könnte, als Ihrem Freund, würde Ihnen gewiß nicht gedient sein.
Ich habe die Ehre zu sein
Mein Herr Ihr
ganz ergebner Diener
G. V. Kininger m. p.
[A levélborító címzése azonos kéztől:]
de Vienne à Monsieur
Monsieur François de Kazinczy
Assesseur de la Table de Justice du
Comité de Bihar.
pr Bude à
– Debreczin Er Semjén
au Comté de Bihar