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Prónay Simonné – Verseghy Ferencnek
Nándor, 1811. június 10.
Nándor den 10t Junij 1811

Theurester Freund! Und Bruder!!
Kaum habe ich mich von Ihnen und meinen lieben Sohne getrent, lasse ich schon etwaß von mir höhren! und Wünsche – zu höhren werden Sie sagen? – Ja, das haben Sie errathen, aber lieber Freund! lassen Sie es mich Ihnen gestehen, es ist nicht mehr diese bange Sehnsucht in meinen Herzen, das frohe Gefühl, mein Kind in Ihren Händen zu wissen; überwiegt die Freude ihn bei mir zu haben! – ich fürchtete mich mehr, auf die lezte zeit meines hierseins und ich fühle erst izt, das nur die Trennung das Schmerzlichste mehr! es ist mir als währe latzi beim Spiel, mit denen Beueren buben, und nur beim Tisch, denke ich, das er 10 Meilen von uns getrent ist; aber auch das wird sich nach und nach geben!
Aber izt lieber Bruder (den seit unserer Trennung ist mir das Nahme Bruder heilig) frage ich Sie wie es meinem latzi geht? hat er sich schon gewöhnt? oder sehnt er sich gar nicht nach uns? Hat er schon einmal gelernt? machte er große Augen, als er Carlen und Sini auf sagen hörte?
V. Sie sehn aus meinen Vielen fragen wie ich begierig bin alles zu wissen. Springt er reht viel herum? lassen Sie ihm nur freiheit im Springen, damit er seine körperliche Kräfte stärckt. Aber izt sage ich kein Wort mehr, sonst wird der ganze Brief voll mit fragen, und Wüntschen; und da ist ja schon die lezte Bitte des Menyánszky unerfüllt, nemlich nichts darin zu reden, aber in denen lezten Wahne müssen Sie schon Nachsicht haben, den das verspreche ich, so oft ich mich zum Schreiben folgen werde, will ich mir fon ehenem nichts zu sagen (und gewiß aus fester überzeugung das alles gut ist, was mein lieber Bruder macht) aber ob es das Verdamte sey auch halten wird, das ist eine andere frage! – Hir lege ich 100 f bei, die lisi soll den latzi eine größere Matratze Machen, und diese wohl Vermacht heraus schicken, da ich sie ohneden fur die Maly brauche, eine Beedstedt kan man so kaufen oder aufwinnen, nur wünschte ich das das Hals bei den Kopf so wie bei den füssen gerede ist, damit die Couvert deke besser steht. – Die Maly schickt Ihren lieben bruder einen Brief und seine farben ich ihm seine Bücher, den das braucht ein fleisiger Student – Suchen Sie sie aus lieber freund, und finden Sie welche for die Maly passende als for ihm, so bitte ich mir einige wieder zurückzuschicken.
Izt lehben Sie wohl, Wir küssen Sie alle eben so herzlich als unsern lieben Latzi den Sie sind es, der uns einst das Glück unsers lehbens zu führen wird!!
Ewig Ihre Schwester
Prónay

P. S. Mit dieser Gelegenheit schicke für die Ositzky zwei Eimer Wein, ein halbe Killa linsen und eben so viel Erbsen, unterdessen wird sie genug haben, bis die neue Reif sind. – auch bitte ich das fäschen wen es leer ist herauszuschicken.

[A hátlapon:]
Die Ositzky lasse ich grüssen, und bitte wegen neue Ordentlichen Stuben Mädchen für mich besorgt zu sein – welche schon in Ordentliche Hauser gedient hat, und in allen Weiblichen arbeiten geschickt ist. Ich gebe Jährlich besoldung 100 auch 150 f je nachdem eine geschickt ist und mir convenirte – Diese von Lafert nahm ich nicht auf; den sie mehr so keck, das ich fürchten muste sie würde die frau statt mir in Kurtzen Spillen. Adieu!

[Fejjel lefelé ugyanezen a lapon:]
N. b. Die 100 f. kan ich nicht beilegen, weil mir hir niemand wechselt – ich werde durch den Bedienten wechseln lassen, um es ihr geben da sie ohneden mehreres zu kaufen hat.
Heute nimt es kein Ende, der Alte Herr hate geraschelt, und so lege ichs doch bei ich bitte nur die lisi zu sagen, das sie gleich die Matratze machen soll, weil ich diese von latzi geen mit dieser Gelegenheit hätte.