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Prónay Simonné – Verseghy Ferencnek
Nándor, 1811. január 29.
[Az OSZK Kt Levelestárban található töredék szövege:]
Nándor den 29t Jan. 1811

Mein Theurester Freund! Und Bruder!

Sehr lange verzögerte sich diesmal meine Antwort. Täglich hofte ich das eine Gelegenheit hinein gehn würde, und so versteichen einige Wochen, bis izt wo ich nicht säume Ihren uns sehr geschäzten Brief zu beantworten. For allem andern will ich izt von dem wichtigsten und Nothwendigsten anfangen.
In betref des Quartiers ist es uns ganz recht das Sie das jenige, mit dem geräumigen Zimmer, dem Kleinern, dem Antichambre, samt der kleinen Küche aufnehmen sollen. Die eintheilung welche Sie lieber Freund, damit zu machen gedenken, ist recht sehr gut.
Den Antrag welchen Sie uns der Kost wegen machten sind wir auch einig; nemlich die Speißen in Ihr Zimmer bringen zu lassen, damit Sie nicht die ungemächtlichkeit haben mit dem das zu Hauße Kochen verbunden ist. Ich übergehe izt von Ihren lezten Brief zum zweiten, wo ich Ihnen die Punckte eben so beantworten will, als Sie sie mir vorlegten man versteht sich besser, und zudem ist izt die Haupt Sache das Quartier, weil die Zeit da ist es aufzunehmen, alles andere hat noch seiner Zeit, im Fall ich in der Beantwortung nicht so püncktlich währe.
Die Kost glaube ich auf 5 Speisen zu bestimmen Suppe; Rindfleisch; zugemüß, den einen Tag ein Eingemachtes, den andern, statt den Eingemachtes eine Mehlspeiß, und eine Braten. Zum Abendessen lieber Freund komt es auf Ihre Gewohnheit an; latzi bekomt izt Suppe und noch eine Speiß gewöhnlich Braten, oder abwechselnt Eingemachtes; eine speiß mehr oder weniger, darüber werden wir noch sprechen; ich bestimme das izt nur so, damit sich Ihre Freundin zu richten weiß.
Bis izt hat latzi zwar Wein getruncken, doch nahm ich mir schon lange for, es ihm abzugewöhnen, weil wie wir glauben jedes hitzige getränke for ein gesundes Kind überflüssig ist; doch anfangs bis er sich zu dem Ofner Wasser gewöhnt, soll er ein wenig Wein mit Wasser vermengt trincken. Das Frühstück soll im Winter Coffe, im Sommer aber Obst sein; zum Jausen bekommt er täglich einen Apfel und ein Stückchen Brodt was er auch bei Ihnen bekommen kann, nur statt dem Brodt ein Kipfel. Die Wäsche wird alle dritte Tag gewechselt, sie müste nur noch Rein sein, dan könte es alle virte Tag gescheen.*
gescheen [Bizonytalan olvasat.]
Das Bett wird alle Vierzehn Tage überzogen. Ausserdem das latzi täglich gekämt, gewaschen, zähnegepuzt; und öfters ein Fußbaad bekömt wird er am Körper nicht besonders gereiniget, wo ich aber diesen Wünsch hinzusetze, so oft es die Warme Witterung erlaubt, jeden Monat einmal ist ihm ins land zu gehn.
Was den bedienten anbelangt, die soll ganz die Stellen bekleiden, welche Sie Wünschen, auch unsrer Absicht mehr nie eine andere, die Kost wünschen auch wie, das der bedinte im Hauße haben soll, aus eben den Gründen welche Sie zu befürchten angaben. Die bedinten Kost besteht täglich aus drei Speißen, nemlich aus Suppe, Rindfleisch, zugemüß und etwaß darauf; das Abends Suppe und noch eine Speiß, bleibt das Mitags von zugemüß so bekomt er das, wen nicht, so ein sauer eingemachtes Fleisch oder eine ordinire Mehlspeiß, auch das wird die Kostgeberin am besten einzutheilen wißen, außerdem kann er an Sonn- und Feÿertägen ein Stück Braten bekommen, Wein bekomt er keinen, und da Sie lieber Freund samt meinem latzi Semmeln oder Weisses Brodt zum Tisch haben werden, so kan der bedinte entweder*
entweder <Sch>
Brodtgeld, oder ein Leib schwarzes Brodt auf eine bestimte Zeit bekommen.*
[A töredék kéziratának hátlapján Verseghy alábbi levélfogalmazványának zárósorai szerepelnek: 56. Verseghy Ferenc – Prónay Simonnénak, h. n., 1811. január 31.]

[Az OSZK Kt Quart. Hung. 3656, 123r–123v. jelzeten található töredék szövege:]
Was die Wäsche betrift glaube ich es so zu machen, da die Wirtschafterin von meinem Vatter ohneden nichts zu thun hat, so kan sie die Wäsche waschen so auch, wie ehers zerissen währe, könte sie es außbessern. Nun glaube ich auf alles geantwortet zu haben; nur will ich noch etwas in betref Ihre Freundin etwas sagen, während der Zeit kan sich Ossitzky alles wohl überlegen, und da sie bloß die besorgung der Kost über sich haben wird, die forderungen bis dahin zu berechnen, wieviel in bauern Gelde zu zahlen währe – dan will ich Ihre alle die Naturalien sagen welche ich Ihr auf Abschlag um die billigsten Preiße geben könnte – damit sich Ihre Freundin um die Provision nicht zu sorgen hätte.
In der festen Überzeugung das Sie die stette Gesundheit meines latzi wünschen, danke ich Ihnen for die zärtliche Sorge welche Sie im jeden möglichen falle im forauß for ihm hegen, bleibt Latzi so gesund als izt ist, so werden wir wohl keinen Arzt brauchen, in den entgegengesetzten falle währe mir derselbe Benne am liebsten; solle aber ein umstand sich ereignen so es nicht möglich währe um Benne zu schicken, oder er schnelle Hülfe befordert würde; so bitte ich Sie unter Ihre freunde den geschicklichsten zu wählen.
Nun mein Freund! schreibe ich zu dem Plan der Erzih-hung [!] über! Aber was soll ich darüber sagen, als – das uns alles was Sie uns in Ihren Brief so schön Mitheilten fester überzeugte, welchen würdigen Freund wir an Ihren haben! Mit freudiger Rührung lasen wir Ihr edles Vorhaben an unsern Sohnes zu erfüllen! – Ich bin izt zu beregt um Ihnen eine Schmeicheley zu sagen, aber Sie lasen Rousseaux [!] Emil über die Erzihung? Und wen all das Schöne und Wahre aus Rousseaux [!] nur traumte, erreichbar ist, so fühlen wir, fielleicht unter Tausende das Glück zu haben die*
die <.>
Ausbildung unsers Sohnes einen Wahren Freund zu Übertragen! O Mein freund! So wenig wir Ihnen dieße Freundschaft lohnen können; so wenig können wir Ihr edles anerbärten annehmen – mit der Kleinen Summe von 600 f Jährlich, vollen wir unsrer Erkentlichkeit bezeugen, Nebst der freundschaftlichen aufforderung in jeden fall, der Sie auch nur in die geringste Verlegenheit setzen könte, sich, wie an eine wahre Schwester zu werden; welche nur dan glauben wird ihre Schuld halb abgetragen zu haben, wen Ihr freund Sein lehben Sorgen freier führen wird. Rechnen Sie also in jeden fall auf die erfüllung Ihres Wünsche der Alte Frau wegen; wir werden sich ja darüber noch besprechen, zu einer Kleinern erleichterung der haushaltung Ihrer Mutter erhält sie 6 eimer Wein, und was wir sonst thun können geschiht herzlich gerne.
Auch dankt Ihnen mein Herz for die Freundschaftliche hulfe in der Sie mir bejstehen wollen beÿ die Erzihhung [!] meiner Mädchen, dieße Mittheilung nehme ich mit der grösten Freude an, und ich sehe im forauß das mir vieles in der Erzihhung [!] erleichtert werden wird, und wie fielen Nutzen werde ich selbst noch aus denen Schriften schöpfen können.
Ich lege hir den latzi seine Schrift bey, sowohl im Ungarischen und deutschen, ich bitte aber es mir wieder zurückzusenden, es ist das erste geschenck vas ich von ihm habe; darum soll es aufbewahrt werden, Nun lehben Sie recht wohl mein theürester freund! und sein Sie Versichert das wir Sie als unsern wahren Freund und Bruder Lieben! Dieße Versicherung wird uns stet in gleicher Offenherzigkeit erhalten!
Ihre wahre Freundin
Prónay

P. S. Ich lege hir 100 f Bei da Sie izt Vermählich auf das Quartier daran werden geben müssen.