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Kazinczy Ferenc – Rumy Károly Györgynek
Széphalom, 1811. január 12.
Széphalom den 12 Januar 1811

Edler Mann!
So nannte Sie mein Herz, als ich den §, in welchem Sie mir Graf*
mir |Graf| [Betoldás a sor fölött, halványabb tintával.]
Georg Festeticsʼs Bild entwerfen, las. Ich liebe Sie wegen den schönen Zug, selbst auf Engelʼs zureden, bey*
bey <..?>
F. keine unaufgegebene Empfehlungen ausgerichtet zu haben. Seyn Sie immer zum Hofmann verdorben! andere mögen sehen was sie dadurch gewinnen. Ihr Glück, ihr Glänzen ist theuer erkauft. Engel küßt dafür stark genug. Seine Talente, seine Kenntnisse, sein thӕtiges, wirksames Streben, welches Lohnes sind sie nicht werth, und was hat er erworben, wie hat er es erworben! Sauer genug. Ich weiß, daß auch der verdienstvolle manchesmahl ein Kerzchen, so zum Scherz oder weil es Sitte ist, vor dem bálvány irgend eines der Gottheiten, die ägyptischen Tempeln verehrt wurden (Hunden, Katzen, etc.), anzünden muß. Aber wahrlich es ist mehr als was ein sich selbst schätzender Mann thun kann, wenn er sich ihnen zum Prister weyht. Vis fieri liber? Mentiris, Maxime. Non vis! − Lieber sich mit pain bis nähren, als niedriges Kriechen und einen ewigen Kampf mit sich selbst groß scheinen zu wollen, und vor den Augen der Welt und seinen eigenen so gar sehr kleine zu seyn. So etwas ziemt nur Menschen, wie der Bibliothekar Jac. Ferd. Miller de Brassó, Compler.Cott. Jab. Jude. assessor, und ich weiß nicht was noch! − Übrigens stimme ich in Ihr Gefühl: F[estetics]. hat, aus was immer für Gründen, viel Gutes gethan, und das Vaterland ist ungerecht, wenn es ihm dafür nicht dankt. Seyen wir also gerecht − (ich habe ihn Egyv. Irás. T. I. p. 200. z. 2. aʼ nagy Festeticsʼ*
Festeticsʼ <testvére>
genannt) − und bekennen wir, daß ihn das Georgicon und andere Thaten als einen grossen Mann sehen lassen. Doch gestehen wir auch, dieser grosse Mann ist zugleich auf*
ist |zugleich auf| [Betoldás a sor fölött.]
die eben so kleines, ein fast lächerliches Männchen. Absichten wägt Gott allein. Wenn sie aber zu sehr in Aug fallen, so darf man doch sagen, was man sieht. Ich habe denn zu christlichen Grundsatz: obcoecare intellectum in obsequium fidei was der Heil. Apostel lehrt, − und also auch in obsequium charitatis christianӕ, nie viel Geschmack abgewinnen können, und halte mich lieber an das: Homo sum agrestis, scapham scapham voco.
Ich ziehe die Hand nicht ab, bis ich ihnen gesagt habe, daß ich von F. niedrige und niederwärtige Thaten kenne. Ein Mensch, der so reich ist und betrügt, und sich bey Betrug ertappen läßt. Wie gefӕllt Ihnen so ein grosser Mann? Der eitle kann mir sehr wohl gefallen; er fühlt den Drang zu glӕnzen, und hätte er Kraft dazu, so würde er nichts sparen, um rein zu glänzen, da ihn Natur oder Erziehung dieß versagt hat, so kleidet er sich in Lumpen wie das genialische Volk umher Zigeuner. − Aber der Betrüger, der Nie hatte! Pfuj eines solches Menschen! −
Ich habe Engeln immer sehr verehrt; er hat viel Licht, und in sehr verschiedenen und vielfachen Sinn*
<Licht> |Sinn| [Betoldás a sor fölött.]
verbreitet. Er mag sich geberden, wie er will, man braucht kein Gott zu delphi zu seyn, um zu errathen, wie er in seinem Herzen ist. Ihm ist Wahrheit und die Fortschritte der Menschheit heilig. Man hat mir, als ich 1808. in Wien war, erzählt, was er über die Büchercensur dem Monarchen selbst gesagt hat. Hӕtte er nichts geschrieben und nichts als diese einzige That gethan, ich würde ihn mit Heftigkeit lieben. Wegen dem Rath den er Ihnen jetzt gibt, liebe ich ihn noch mehr. Ich finde sein Urtheil über Sie − in so weit ich nemlich darüber urtheilen kann − sehr gegründet. Man wirft Ihnen in off. Blӕttern vor, Sie hätten noch nichts eigenes geliefert, was die Welt zu stolzem Erwartung berechtigen könnte. Messe ich uns gegen das Ausland, so erscheinen wir mir sehr klein; ich bin also nicht im Stande zu sagen, wer unter uns groß sey. Sie sind überdieß sehr jung, und haben bis jetzt i ewigen Kämpfen mit dem Schicksal und immer entfernt von grossen Stӕdten, wo Bibliotheken und Gelehrte loben, gelebt. Mir, mein Freund, sind Sie nicht klein, ich kenne Ihre Talente, schließe ziemlich auf Ihre Gelehrsamkeit, und weiß Ihre Wirksamkeit zu schätzen. Aber Engel dürfte Recht haben, daß Sie Ihre Kräfte durch die heterogenee Arbeiten versplittern. Dieß ertheilte man sogar über Lessing. E[ngel] hätte also Ihnen einen sehr weisen Wink gegeben, daß Sie Ihr Studium ausschließlich einen einzigen Gegenstande opfern sollten. Der Weg, den er Ihnen vorschlägt, ist keine undankbare Arbeit und die Gruben (alte Verschüttungen) sind an Schätzen reich. Auch ist die Beute sehr in Achtung. Ich bitte Sie, seinen Rath zu befolgen. Tinódi und Zrinyi gedenke ich selbst aufzunehmen (M. Rég.) Ich stehe darum eben in Briefwechsel mit Institóris. Ich besitze beyde Bücher. Aber wie vieles könnte*
könnte <gedru>
in Ihrer Sammlung auch ohne diesen zweyen gedruckt werden! Ihre Institut würde dem meinigen in keiner Rücksicht im Wege stehn, und Sie könnten sich Lorbere erwerben. Ich wünschte, daß dieser Zweig Ihnen nicht bloß Blätter zum Kranz, sondern auch Beeren bringe. − Welch einen reißenden Abgang hätte ein anders Werk, das Sie herausgaben, gehabt, wenn es etc. etc. etc.
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Meine ӕsthetischen Epigramme unter dem Titel Tövisek és Virágok sind zu Patak unter der Presse. Sie machen 4 Bogen aus. Ich habe meinen Fr[eun]de Desöffy etwas davon geschrieben. Er bat mich, keine Persönlichkeiten mir zu erlauben. Er war durch den Titel Tövisek verleitet zu glauben, daß ich so etwas in Sinn habe. Niemand sonst, als Gyöngyösi der Leoninische Dichter, den ich aber nicht nenne, und auch schwer errathen lasse, und Prof. Láczai in Patak, der den Poocs und Mátyási und*
und <andere>
Consorten, die ung. Gottschede, erhebt; erhalten hier Hiebe mit Nesseln. Jesus Christus war Gott und ist es nun noch mehr, und er schwach seine Karbatschen doch gegen die, die den Tempel verunrenigten. Ego homuncio hoc non faciam? Mit Galle muß man so etwas nicht thun: aber mit Salz, mit dem pontischen, gewiß. Was that Voltaire mit Mons. Freron? Hier den regellosen, unharmonischen, nach keinem Schem gebildeten Vers auf Gyönygösi.

KOCCZANTYÚSI.

Vén Kántor, könyvpenészű Tánczos, parókás Poéta,
Iszonyodom ’s futok – diese 8 Wörter sind das ganze Epigramme.

A’ LÚDHATTYÚ.

Cayster és nem … e’ szép víz neve. …ist so viel als Bodrog.
Zavaros! büdös! de szép, mert én, mert Én lakom!
Én nem vagyok lúd többet, én hattyú vagyok.
Mert úszni láb és szárny nekem is adattatott.
Pöffedj, begyem, ’s te nyak, ha nem hajolsz, meredj!
Hattyúnyakat jól játszol. A’ ki lát, csudál,
’S ha tégedet más nem csudál, csudállak én!
El, el, te Kolcsaggém, vizemnek széliről!
Te úszni nem tudsz, bár fejér tolladdal e’
Hadak’ Vezére kalpagának díszt szerez,
’S gyémántboglárt rak rája. Nem tudsz úszni te!
Tudok én igen jól! – Oh, kegyetlen Istenek
De mért adátok nékem illy csúf gágogást!
Miért adátok nékem illy csúf gágogást!!
Miért, miért e’ rút,*
miért <adato> e’ rút
ez ocsmány gágogást!!!

L. hat nemlich die Antihattyús*
Antihattyús <als>
Gém genannt, die nicht schwimmen können, und sagt, sie möchten eben so gerne schwimmen als der Schwan, (nemlich als er und Poocs und Mátyási) de nincs mivel!
Unter den Epigrammen steht auch eine farer im Aristophanischen Geschmack. Brekeke, Brekeke! Kloax! Tuú! Die Frösche frohlocken, daß Zeus sie aus dem Himmel, wo Appols Feuer sie durchgesengt hat, in die Sumpfe zu gehen hieß. Sie frohlocken, daß sie unter allen Einwohnern des Wassers die einzigen sind, die Ton haben, und spotten über die Nachtigall. – Ich ließ den Scherz von Ize Gergely weg, und die Anmerkungen sind im Tone des Ernstes geschrieben.

A’ fő leczke.

Könyvgyártó! – kontár és czéhbeli! – Vedd az utolsó,
Vedd a’ fő leczkét, ’s értsd: Θυε ταις Χαρισιν.

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Leben Sie wohl, theu[e]r Fr[eun]d. Meine freundschaftliche Empfehlungen an unsern theuren Kis.


[A’ LÚDHATTYÚ szövege mellé, 90 fokkal elforgatva e vers van írva:]
wie gefællt Ihnen dieß?


A + B = X ? Nem*
<–> Nem
igaz! mond Zugdi. Hisz’ A B
Ab! ’s Kántot szidja. – Zugdiak! értitek ezt?