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Kazinczy Ferenc – Rumy Károly Györgynek
Széphalom, 1810. május 31.
Széphalom d 31. May 1810

Theuerster Freund! Ich habe die beruhigende Nachricht, daß Sie den Pack, den ich Ihnen*
Ihnen <aus>
durch die Metzensaifner Ujhelyer Marktsleute geschickt habe, endlich einmal erhalten haben. Dank dem Geschick, daß es darüber gütig gewaltet hat. Sie beschæmen mich wieder durch Ihre gränzenlose Freundschaft mit dem Geschenk des Leipziger L. Z. Jahrganges. Meinen herzlichsten Dank! Wære ich doch auch im Stande Ihnen*
Ihnen <...>
durch irgend etwas [!] zu bezeigen, daß ich gerne in Freundschaftsgefühlen und Thaten mit Ihnen wetteifern wollte! Sie rechnen mit dieß als Honorar für die kleinen Arbeiten an, und wollen es übersehen, daß mir das schon Lohn genug ist, daß diese Wenigkeiten gedruckt werden.
Wenn Sie von Kézys Beförderung sprechen werden, sagen Sie recht viel schönes von seinen Talenten, erworbenen Kenntnissen, moralischen Charakter, und Sie könnten wohl auch das gewiß sehr schöne Gedicht hier berühren, da die Annalen keine Recension von Gelegenheitsgedichten annehmen. – Auch wäre es gut gethan, zu sagen, daß der Obergespann Gr. Joseph Eszterházy, den die Annalen ein parmal schon als einen nicht nur gebildeten, sondern auch Wissenschaften schützenden Mann beschrieben haben, dem Kézy versprochen, das durch ihn sehr gütig empfangenes Gedicht in Wien bey Degen neu auflegen zu lassen, und sowohl unserm Hof als auch dem franz[ösischen] gesandten Grafen Otto einzureichen. – Kézy wird Göttingen gewiß sehen, sowie auch Paris. Es hængt aber vom Hofe ab, wohin er zu studieren gehen darf.
Daß Friedrich Schlegel einige Liebeslieder Himfys deutsch übersetzt habe, will ich gerne glauben, weil Horváth István, Secretær bey Ürményi, den Judex Curiae, dieses Werk bey seinem ihm gegebenen Unterricht in der ung. Spr[ache] ausgelegt hat, und Schl. manches darin sehr schön fand. Aber alles wird er gewiß nicht übersetzt haben, da ihn das ewig wiederkehrende an dieser Sammlung Liebeslieder hoch beleidigte. – Der Artikel No. 35 in der Preßb. Zeitung, dessen Sie erwähnen, ist ein schales Gewäsch eines Menschen, der nicht recht wußte, was*
w[..] [Átírással javítva.]
er sagen wollte. Ich vermuthe, Döbrentei hat Landerern zum Verlag seiner Monatsschrift aufgefordert, und der Zeitungsschreiber hob etwas aus Döbrenteis Brief*
<Zeitung> |Brief| [Betoldás a sor alatt.]
aus.
Mártons Pannonia ist eine Arbeit, worüber das Lachen, das es*
er [Átírással javítva.]
erregt, sich in ein Ärgern übergehen*
[..]bergehen [Átírással javítva.]
muß. Ich habe meine Hefte verschenkt. Doch da das exempl. in der Nähe ist, so will ich sie ausleihen, und Ihnen mittheilen. Schade um das schöne Papier und den Druck. – M. ist zum Bewundern unwissend in der ung. Spr[ache], und einer von denen, die ungrisch zu wissen glauben,*
wissen |glauben| [Betoldás a sor fölött.]
weil sie diese Sprache von ihrer Amme gelernt haben. Sein moralischer Charakter scheint eben so gut zu seyn wie seine ung. Sprache. Wegen Nebenabsichten ist er ganz das contraire von dem, was er ist. Armuth und Dunst führen ihn auf Irrwege. Ich las einige Artikel in seinem Bertusch’schen Bilderbuch. Das ist, trotz seiner abominablen Heterodoxien, sein bestes Werk.
Ich stelle mir vor, was unsere Amélie litt,*
<ge>litt<en haben muß>
und was Ihr Vaterherz bey diesem Jammer ausstehen mußte. Diese Leiden habe ich zweymahl überstaden. Jeder Schrey drang durch mein Innerstes. Darum erlaubte ich nie, daß meine Kinder zu früh abgespannt werden. Die Natur will das, da die Kinder schon gut mit Zæhnen versehen sind. Und daß die Verænderung der Nahrung keine üblen Folgen habe, sorgte ich stets dafür, daß meine zwey*
Kwey [Átírással javítva.]
Kinder, und schon auch Thalie, bey Zeiten zu Gekochten angewöhnt werden. Hat Ihre Freundin viel Milch, und haben Sie sie nicht in die Nothwendigkeit gebracht das Kind von der Brust zu entfernen, so lassen Sie es die Mutterbrust lange genießen. Mein Schw[ieger]vater erzog seine Kinder ohne Säugen, und alle drey Kinder sind schwächer als sie es seyn könnten. Man sagt, in Westphalen werden die Kinder ohne Brust erzogen und die Westphælinger sind doch die stärksten, robustesten. Möglich; auch ich habe mehr als zehn Westphælinger gesehen, die alle sehr lang von*
von <figur>
Wuchs und ausser dem einzigen General Wartensleben, zugleich auch sehr stark an Knochen waren. Aber ein Pferd das trocken erzogen wird, ist doch nicht das, was ein Gesäugtes, und ich folge gern meiner Phantasie, den Gang der Natur wegen Hypothesen nicht zu verlassen.
Meine Schwiegermutter kam heute um 9. Uhr da ich hier schrieb, und erzählt mir, ich sey wieder in der Preßburger Zeitung angeführt,*
Zeitung |angeführt| [Betoldás a sor fölött.]
wegen meinem Gedicht an Napoleons Vermählung. Sie versprach mir das Zeitungsblatt zu schicken. Dieß mag seyn, wenn es dem Einsender freut; es schmeichelt mir nicht, und es beleidigt mich auch nicht im mindesten; ja, es ist nicht unmöglich, daß es gute Folgen nach sich ziehen wird. Ich denke mir bey æhnlichen Fällen immer, was der im höchsten Grad liebenswürdige Mann, Dr Jos. v. Szentgyörgyi in Debrezin, thäte, wenn er so angeführt würde. Ich glaube, er würde darüber eine ganze Nacht nicht schlafen, ja er könnte darüber krank werden. Es ist eine sonderbare Mischung von neumodischer Cultur und Debreziner Pedanterie in dem sehr braven, gelehrten, und gefälligst abgeschliffenen Manne. So oft mein Name in den Hazai Tudósítások vorkam, ward er, aus Freundschaftsgefühlen über mir, roth. Und ich, ein geschworener Feind von der Anonymitæt, ich möchte alles was aus meinen Hænden geht, mit meinem Namen stempeln; nicht als wenn ich glaubte, daß der Name durch die Arbeit verherrlicht wird; sondern weil ich die Anonymitæt, welche nur Coquetterie ist, und den Namen bloß darum versteckt, damit die Neugierde ihn*
<es> |ihn| [Betoldás a törlés fölött.]
zu erfahren mehr gereizt werde,*
ferde [Átírással javítva.]
hasse, als eine*
eine<n>
Art des stinkendesten lächerlichsten Hochmuts. Gehe ich auf die Gasse, so sage*
Gasse, |so sage| [Betoldás a sor fölött.]
meinetwegen*
meinetwegen <kann man>
jeder der Aug und Mund hat, da geht Fr. K. – Freylich wäre es mir aber ungelegen, wenn mich*
mich <...>
Gassenbuben mit Koth bewerfen oder Schulknaben hinter meiner ein Pæan zu laut zuschreien möchten. Drückt mir aber ein Ehrenmann die Hand mit einer Art von Freude,*
<Stolz> |Freude| [Betoldás a sor fölött.]
daß er mein Freund ist – so schmeichelt mich das gewiß mehr, als daß mich alle Szentgyörgyis der Welt überreden können, freundschftliche Umarmungen gehören nicht auf die Gasse. – Vergeben Sie diese Ausschweifung.*
Ausschweifung. <Ich>
wenn sie zu vergeben ist. Ich dachte nur an die Biographie im Aprilhefte, und Szentgyörgyi fiel mir ein. Und so legte ich Ihnen mein freundschaftliches Confiteor über diesen Punct ab.
Gestern abends erhielt ich sammt Ihrem gütigen Schreiben vom 18. Ma, in dem Sie mich über den Metzens[aifner] Pack belehren, auch ein Schreiben von dem Reform[ierten] Prediger in Raab, Herrn Már Péter. Er enthælt die Biographie von Ráth, verfasst von Zatureczky Sámuel, Mædchenlehrer in Raab; welcher 20 Jahre lang zugleich mit Ráth bey*
Ráth |bey| [Betoldás a sor fölött.]
der Gemeinde von Raab dient. Ich übersetze sie frey aus dem ungr. in das deutsche, doch so gewissenhaft, daß nichts erhebliches wegbleiben soll.
Mathias Ráth ward zu Raab den 13. Apr. 1749 geboren. Er ward, da in eben diesem Jahr dahier das liberum relig. exercitium und die Schulen verboten wurden, nach Modern in die Schulen geschickt. Weiter lernte er in Preßburg, Oedenburg und Eperjes. Nun machte er verschiedene Reisen in Ung. und Siebenb., ging nach Göttingen, hielt sich hier fast 4 ½ Jahr auf. Als er nach Haus kam, ward er Hofmeister non dicitur apud quem, fing 1780 im Jan. den Magyar Hirmondó, zu Preßburg in 8 form[at], wöchentlich auf 2 Bogen, herauszugeben (NB. non prætermittendum, quod Rath ediderit primus ephemerides hung. sermone script.) – Raab erhielt 1783 seine verlorene Religionsfreiheit, berief ihn zum ersten Prediger. Er nahm die Stelle an, und ward den 21. Apr. 1783 zu Felpécz consect.
1786. gegen das Ende des Jahres legte er seine Prediger Stelle ab. Aber nach 2 Jahren nahm er sie wieder an, und behielt sie, bis zu seinem Tod, welcher 1810 den 7ten Febr. erfolgte.*
erfolgte. <Er hatte sehr oft den Wunsch Prof. zu werden, und>
Der Wunsch*
Wunsch <daß er>
Professor zu seyn, beunruhigte ihn in dem Maße, daß er mit seyner Prediger-Stelle ewig unzufrieden war. Um das Jahr 1786 hatte er Aussichten Prof. der Mathem[atik] bey der Univers. zu Ofen zu werden, die aber vereitelt wurden. – Seine Werke: 1.) Zeitungsblætter von 1780, 1781, 1782. – 2.) A’ Nagy Győri Evang. Gyülekezet első Isteni tiszeletének rende 1783. Május 4dikén. (Es besteht aus vier neuen geistlichen*
neuen |geistlichen| [Betoldás a sor fölött.]
Liedern.) – 3.) Halotti Predikátzio Özvegy Királyfalvi Roth Tamásné szül. Vatay Borbála felett, Szirákon (videat. Index Széchény. quia annus adjectus non est et ego exemplar meum extra limites regni habitanti erudio misi.) Raab 1785.*
) |Raab 1785.| [Betoldás a sor fölött, más tintával.]
*
− <4.)>
4.) Búcsúztató versek Superint. Perlaki Gábor halálakor, 1786. – 5.) Keresztyén nevendék fehér-népnek való imádságos könyv. (Gebetbuch für minderjӕhrige Mædchen.) Győr, 1788. p. 246. 8.*
1788. |p. 246. 8.| [Betoldás a sor fölött más tintával.]
– 6.) Frohe Aussichten treuer Bürger in die feyerlich*
feyerlich <..>
angetretene Regierung ihres Erbkönigs. Eine bey der Krönungsfeyerlichkeit Leopold II. in Preßburg gehaltene (deutsche) Predigt. Preßb. 1790. November p. 30. 8.*
November |p. 30. 8.| [Betoldás más tintával.]
Ausser den erwähnten schrieb er, so viel mir bekannt ist, nichts, als die „Ankündigung eines deutsch-ungerisch-lateinischen Wörterbuchs. Raab den 20. Apr. 1787.”*
1787.” <S>
16 S. in 4o. – „Prӕnuncium Lexici Teutonico Hungarico Latini, Jaurini, Idibus, Aprilibus 1787. 4 S. in 4o. – Német magyar és deák Szó-tárról való híradás Szent György havának 21d. napján 1787. 4 S. in 8o. und diese drey Ankündigungen sind mehr werth als manche dicke Bænde, die etc.
Már setzt noch folgendes bey: Ráth war ein inebranlabler Mann,*
inebranlabler |Mann| [Betoldás a sor fölött.]
aber nicht immer*
immer <edler>
treu einem edlen Character. Er hatte Geistes Stærke genug, wegen seinen Grundsätzen manchen Druck*
manchen |Druck| [Betoldás a sor fölött.]
zu ertragen, und seine Aversion für Menschen die nicht unerschütterlich wie er waren, die wie ein Rohr schwankten, ging bis zum bittersten Haß über. Er war kalt gegen die Lutheraner, und schätzte die Reformirten mehr als es billig*
es <gerecht> |billig| [Betoldás a törlés fölött.]
war. In seinen Grundsätzen, die er sich in der Jugernd entwarf, beharrte er mit einer Halsstarrigkeit, die so weit ging, daß er sehr vieles, was ihn zu andern Gesinnungen hätte bringen können, ungelesen ließ und über die Neuerer fortpolterte. Dieser Eigensinn äusserte sich oft mit einem unertræglichen Selbstgefallen und einem Stolz, welcher alle schönen Seiten des Mannes verdunkelte.
Als ich 1803 im May mit dem zerquetschten Arm bey ihm ohngefähr 1 Stunde mich aufhielt (er saß bey seynem Mittags-Essen, nach abgehaltenen*
abgehaltenen <Abendpredigt>
délutáni Predigt; an Sonntægen, wo er nach Mittag predigen mußte, als er stets so) – sprach er mit mir über das protestantische Schulwesen, und wollte*
wollte <di vo>
von dieser Führsorge alle nicht Prediger, das ist alle Sæculeres, ausschließen. Ich hörte ihn lange zu, ohne mir sagen zu können, ob der Mann im Ernste spricht oder mich nur neckt. Es ist absurd was er alles zusammenschwatzte, und ich kam in die Versuchung, ihn für einen protestantischen Jesuiten zu halten. Wahrlich er hätte, so wie er dazumal sich betrug, für einen eifrigen Hildebrandianer gehalten werden können. – Seinen Sohn taufte er in der Taufe Socrates.
Hier der bewußte Brief. (Diplomatisch genau abgeschrieben.)
–––––
Jaurini 27. Jan. 1787.
Viro Clarissimo ac Doctissimo, Domino Stefano Fabri,
Matthias Rath Salutem.

Infandum jubes revonare dolorem. Prorsus eodem ingenio atque cultu video nostros Lutheranos in Hungaria, quo fuere ante hos 70 aut plures annos in Germania. Ingenue fateor, pudet me inter hos homunciones rudes ac etiam sceleratos esse, qui arcana atque publica sua vitia, zelo rituum ac caerimoniarum retinendarum ac propagandarum contra omnem et Evangelii et Confessionis nostrae indolem informationemque tegere satagunt. Mea quidem venia, sit Superintendens, sit Dominus quantuscunque, certe affirmare ausim Hypocritam et flagitiosum eum esse, qui pro ritibus a Deo nun praeceptis, tanquam pro aris et focis pugnat. Plane paci Evangelicae adversatur insipidum illud vestri athletae dictum, discrimen faciendum ac retinendum esse inter eos, quos ratio ac religio uniendos jubet. – Hanc prius bilem, diu motam, evomere libuit.
Originem rituum superfluorum apud Hungaros non introductorum perspectam ac exploratam habeo. Quam T. V. adducis facti rationem a vero prorsus aliene est. Quin potius intempestiva quorundam rituum invectione Hungari nostri multas Ecclesias amiserunt et missas fecerunt; tantum abest, ut unquam retinendarum earum causa tam sanum consilium suscepissent, quale Tu praetendis. Hungari nostrates contra Reformatos aeque furere solebant et solent, ac Slavi et Germani. Iisdem in scholis et Academiis enutriti, aeque rudes ac insulsi, eorundem Deutschmannorum, et si qua viliora insecta Teutonum Academiae aluerunt, discipuli, quomodo diversa docere ac agere potuere? – Accipe veras origines, quas quibusdam momentis distincte praesentabo.
1.) Slavi non prorsus eosdem ritus habent, quos Germani. Illi recitationem Confessionis ante usum S. C. nunquam introduxerant. Sic dictas Vesperas, et cum his conjunctos ritus, Latinas item praecentiones respuunt. In quibusdam vero actibus plures ritus habent, quam Germani. Scilicet non sunt illi aemuli Ecclesiae Vittenbergensis, sed propago Hussitarum seu Fratrum Bohemorum. Id quod demonstrare tam facile esset, quam quod facillimum. Si quid diversum cernas, id dein immutatum est a promachis orthodoxiae, inter Slavos Ev. et Ref. exortis. Hinc Alba illa indusia vestibus superinduta etiam apud Reformatos Fratres Bohemos in usu sunt. Vid. Cranzii Geschichte der mährischen Brüder. Cujus rei illi hanc rationem praetexunt, quod vestes Ministrorum saepe sordidulae Albis tegantur. Honorifica sane Ministris ratio. Quasi vero illos non magis mundos esse deceat, quam alios.
2.) Inter Germanos, tam in Hungaria,*
in <ipso> Hungaria,
quam in ipsa Germania magna rituum diversitas fuit, et adhuc nunc est. Quo nempe quaeque ora maturius Reformationi accessit, tanto similiorem Vittenbergensi cultum invexit. Hinc Saxones Transilvani ipsos adhuc ritus et vestes Missales in administratione S. C. usurpant. Germani superioris Hungariae successu temporis, partim necessitate, orbati nempe splendore, partim exemplo Slavorum, nemine cogente, multos ritus aboleverunt. Exemplo sunto Eperienses, apud quos nostra adhuc aetate Grübel – (ob das nicht Kriebel heißen soll?)*
[A zárójeles közbevetés előtt és után törölt gondolatjelek, az egész piros ceruzával bekarikázva.]
– Exorcismum qui apud Hungaros et Slavos nunquam fuit, abrogavit. – Germani*
<...> – Germani
inferioris Hungariae originetenus non sunt Germani, neque cum reliquis Germanis in Hungaria Reformationem susceperunt. Fuerunt illi (Montanos, Superioris Hungariae Germanis accenseo) ipsi adeo Posonienses et Sopronienses, Hungari, quibusdam Germanis admixti, qui prorsus sese Hungaris conformarant. Factum deinde sub Rudolfo sic!*
[Ez Kazinczy megjegyzése, pirossal bekarikázva.]
et Ferdinando II. est, ut Austrii, Styrii et Carinthii exules maximo numero in Hungaria sedes figerent, ac mox Hungaros lingua et potentia opprimerent. Hi suos Pastores et cum his suos ritus adduxere, ac diu postea, usque ad interdictum C. R. e Germania Pastores evocare soliti sunt. Hinc ritus Posoniensis et Soproniensis diversus in quibusdam, Ratisbonensibus et Svevis origines suas debet. Inde enim Ministri evocabantur. Haec omnia diplomatice ostendi possunt.
3.) In Germania, quo quaeque ora serius Reformationem suscepit eo habet puriorem Liturgiam. Hinc adeo permultae sunt Ecclesiae in Germania, iisdem prorsus ritibus utentes, quibus Hungari utuntur. Saxonia inferior maxima sui parte immunis a ritibus illis est, de quibus hic agimus. Notum Tibi fuerit, quendam Superintendentem in Principatu Goettingensi, sub duce Hannov. tunc Cath. (nomen eius exquirere taedet) cum Sede Romana colludentem, primum ritum Wittebergensem introducere conatum esse, ut facilior dein ad Papatum accessus esset. Neque tamen id efficere potuit. Et Goettingae adhuc Alba nulla videas. In novis Templis nec similitudo ulla altarium visitur. Altaria, cerei nusquam visuntur, nisi ubi adhuc Pontificii his rebus fundum assignarunt. Idem in Hassia, ac multo magis in Vestphalia apud Lutheranos videas, ut Hungaris quam proxime accedant imo his quoque puriores sint. Si causas inquiras, easdem reperies, quas apud Hungaros certo reperi. Serius nempe Lutherum sequuti,*
Lutherum <secuti> sequuti,
ejusdem posteriora placita adoptarunt. Si quis Promachorum nostrorum illius scripta legeret, videret hoc ejus principium: Vbi haec minus necessaria non fuere, ibi non sunt introducenda; ubi fuere, non repente et violente abroganda. – (Atqui Miskolczini, quia nihil fuit, neque hi ritus tamquam praeexistentes cogitari possunt. Ergo vero Lutherano non essent introducenda.) etc. adhibere coepisse; defunctum autem Suerintendentem Perlaki, – aegerrime tulisse, si quem id facere, audivisset. – Alba nuspiam utimur, sed more aliorum, vestimentum indusio superinduimus. Nem kell a’ Magyarnak pendelyes Pap. (der Ungar mag keinen Geistlichen, welcher mit einem Kleid bekleidet auftritt, das wie der weibliche Rock aussieht.) Tentent nostri inducere. Quidvis pignoris loco paciscar, si non illico milleni Hungari ad Reformatos transierint. A nulla re Hungarus per naturam magis abhorret, quam a re histrionica. (Sehr wahr, und zwar als Lob und als Tadel!) Collectas nullas canimus; privata absolutione nullibi utimur. Sunt etiam Germani in hoc Districtu, qui ea non utuntur. In Ducatu Würtemb.*
Ducatu <etiam> Würtemb<berg>
etiam abrogata est. Si forte per uniformem liturgiam ea introducetur, sat certum est, vix unam alteramve Hung. Ecclesiam nobis remansuram. Collectas nullas canimus. Absolutionem vi formulae nostrae nunquam impertimur, sed anunciamus cum expressa conditione poenitentiae, fidei et novae obedientiae. – Agendis adstricit non sumus. Ipsi nostri Seniores e libero adfectu orant, et essentialibus retentis, reliqua variare solent. – Collare bipartitum recentiores Academici omnes habent; antiqui universim omnes vulgari vestitu, ad genua vel ad talos defluente, nigro vel caeruleo utuntur. Cerei autem apud Hungaros aliis in Districtibus non usitati, hic utique passim jam adhibentur.
10.) Denique quod ad me attinet, Hungaros mihi adversantes non sum expertus. Germanorum aliqui crucem et absolutionem privatam intermissam doluerunt, et a mei dissimillimo, Freytag, *) denuo obtentam habent. – Quid juvat in Theoria affirmare haec adiaphora esse, quum in praxi quam maxime essentialia propugnentur (wohl wahr! hae nugae seria ducent sage ich Fr. K. mit Horaz.)? Hos ego credam Aug. Conf. addictos esse? Ego vero pernego. – Fabricium **) nostrum meo nomine saluta et enixe roga, ne mihi, jam sequescenti, succenseat. Certe renovabo pristinum Commercium litterarum.
*) **) wer war Freytag und Fabrici? der letztere nicht der würdige Mann, den ich vor Sch[ö]m[n]itz in Lomnicz kannte?
Quantumvis duriores quaedam expressiones in his meis litteris occurrant; tamen nihil obstat, quominus eas cuicunque legendas dare possis. Ego nihil magis opto, quam ut ex hac barbarie teterrima, bona conscientia excedere possim. Hoc vero fierit, si me pellerent rudes nostri ac pudendi Lutherani. Ipse stupidus Ruffini,*) per me quidem, has tuto legere potest. Sat claro hic asinus indicio est, quid a Synodo sperare liceat, si ea hoc anno futura sit. Vale.

à Monsieur
Monsier Etienne de Fabri, Gouverner [!] de Mrs de*
Gouverner <…> de [Javítás a törlés felett.]
Szirmai.
à Bude.

*) Wer war der beehrte Mann?
Und was that er im Synod?
______________________________
So weit der sehr interessante Brief. Mich wird es hoch freuen, wenn ihn die Leipziger Lit. Zeitung aufnehmen wird, und ich bitte Sie mir 10 Exemplare zu bestellen; nemlich von dem Bogen, nicht von dem Heft. Ich bilde mir darüber etwas ein, daß die gelehrte Welt diesen Schatz wie manchen andern diesem ähnlichen, aus meiner Hand empfængt. Und was wird sie einst nach meinem Tod! Ich wünsche, daß meine Papiere einst ein Mann, wie Sie mein Freund durchgehe, aus ihnen alles heraushebe was aufbehalten zu werden verdient, und als merkwürdige Stücke meiner Collectaneen herausgebe. – Ich bin neidisch auf die Benennung, und wünschte, daß*
daß <das>
bey Citaten das Werk dann mit meiner Benennung angeführt würde. –
–––––
Vielleicht*
[A bekezdés előtt azonosítatlan kézzel írt *.]
können Sie einen Gebrauch von dieser Notation machen. Protestantische Jünglinge sind erst unter der Regierung Jos. II. zur Juraterie bey der Curia (Königliche Tafel und 7Virat) zugelassen worden. Auf den erstern Befehl des Kaisers rescribirte die Kön. Tafel unter dem Vorsitz des*
des <nac>
Personalen Végh, der nachher Judex Curiæ ward. Der Kaiser befahl es zum zweytenmal, und so wurden sie zugelassen. Der merkwürdige Tag, wo*
wo <dies geschah>
sie zum erstenmal zum Eid treten durften, war der 21ste Septemb. 1782. (Ich war unter den Eid*
Ei[.] [Átírással javítva.]
Ablegenden. – (de servandis secretis Judicii, daß man nicht ausschwatzt, was die Richtenden im Consess gesprochen, und wie sie votisirt, und beym Abschreiben der Schriften*
Schriften <nach>
keinen Trug zu begehen, bey exhibitionen und andern Funktionen gewissenhaft zu attestiren.) –
Im Ráths Brief habe ich nichts ausgelassen, nichts verændert, und leicht zu verbesserliche Fehler fehlerhaft abgeschrieben. In ein paar Örtern geschah nur, daß ich s statt ʃ geschrieben habe. Ich glaubte nicht der Mühe werth, diesen unerheblichen Fehltritt corrigiren zu müssen. –
–––––
Sagen Sie mir ohne Scheu: War das Geld, das ich Ihnen in dem Metzens[aifner] Pack geschickt, richtig gezählt? – Eigentlich weiß ich nicht was Napoleons Münze für einen Curs hat, und so ist es möglich, daß ich*
[...] [Átírással javítva.]
Ihnen weniger geschickt habe, als ich habe schicken sollen.
–––––
Da hier Platz noch ist, so will ich Sie zu einem Lachen bringen. Über Kézy, der zu Ujhely das allererstemal in einem Cirkel der großen Welt auftrat, und ausser seinen Examina in Patak noch keine Frequenz gesehen hat, weiter dessen Äusseres nichts weniger als Mißfällig ist, der aber die facons der in Stædten erzgonenen abzulernen nie Gelegenheit fand – lachte mancher Katholik, und konnte nicht klug werden, wie so ein Unbehilflicher gute Verse schreiben könne. Ich führte ihn vor allen andern zu Pips Desőffy. Kézy legte den Hut auf den Tisch so wie er eintrat, und als Pips seine Dose öffnete, so griff er in Pips Dose, als hätte er in die meinige gegriffen. – Pips, Kézy und ich gingen zum Kammerherrn Okolicsányi. Ich flüsterte dem Kézy ins Ohr, den Hut nie aus den Hænden zu legen, und in keines erstenmal-gesehenen Dose zu greifen, es sey denn, daß dieser sie ihm præsentirt. Ja, der Hut kam wieder auf den Tisch und ehe ich mich versah, so stund K[ézy] mit dem parte postica gegen den Herrn von Haus. Ich machte das gut ohne daß es auffiel. Da dort viele waren, zog ich den Pips auf die Seite, und sprach über die niaiserien des liebenswürdigen Mannes. Sie sollten Pips kennen,*
k[…]en [Átírással javítva.]
um was folgt zu verstehen. Figur, Gesicht, Colorit, sein schwarzes gelocktes Haar, sein feuriges schwarzes Aug, seine silberne Stimme, seine Pariser Air! Er platzte in ein Lachen auf; aber das Lachen verrieth daß er nicht über Kézy lacht. Nun erzählte er: Gibbon sey in dem Zirkel einer schönen Französin gewesen, wo man auf den Einfall*
<Gedanken> |Einfall| [Betoldás a sor fölött.]
gerieth, nach der Reihe einem die Augen zuzubinden, und ihm etwas vorzuführen, damit man sehe, ob er es durch den Contact errathe was oder wer der Vorgeführte sey. Gibbon mit einem*
einer [Átírással javítva.]
sehr auffallenden Gesicht (ich las wenige Tage Matthissons Briefe, die ich Ihnen schicken will, wenn Sie sie nicht kennen – Gibbon (Äussere ist da beschrieben) kniete vor der artigen blindgemachten Frau nieder; er fing Flamme um sie. Sie tastet ihn an, reißt die Hænde zurück, und schreyt: Fi donc; c’est une mauvaise plaisanterie! Pips’s Worte: „azt gondolta, hogy segg!” (Denken Sie das Wort, das häßliche, Pips Silberstimme, und seine französische Natürlichkeit, dieß ganz natürlich zu finden, und es also, ganz im Sinne der Stoa, ohne allem scandal herauszusagen. Ich fiel fast um vor Lachen. – Nun erzählte Pips manches von englischen grossen Mænnern, die nichts bessere als Kézy sind.