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Kazinczy Ferenc – Rumy Károly Györgynek
Széphalom, 1809. szeptember 13.
Széphalom, den 13ten Septbr. 1809.

Mein sehr geliebter Freund. Gestern Morgens erhielt ich Ihr mit zwey autographischen Blätterchen begleitetes, mir sehr theure Schreiben, und Abends brachte mir mein Bothe den Pack, den ich H. Prof. Kézy zur Beförderung noch im Jul. übergab, zurück. Da dieser wider mein Vermuthen so lange in Patak blieb, will ich ihn jetzt meinem Schw[ieger]vater übergeben, daß er ihn mit erster Gelegenheit nach Kaschau schicken wolle. Dieß hätte ich auch jetzt, wie bisher immer, thun sollen, und Sie hätten Ihre Bücher früher erhalten; doch gute Gedanken kommen fast nie zur rechten Zeit.
Daß Sie den Doctor Titel erhalten haben, freut mich ungemein. Nach Titeln zu haschen ist keine Weisheit, aber wahrlich auch dieser Spleen verdient den Namen nicht, welcher Dinge, die geachtet werden, verschmäht. Die Weisheit steht auch hier in der Mitte. Hier nicht ganz in der Mitte; denn dieser Schall von sechs Buchstaben kann auf dem Weg, den Sie, wider meine Wünsche – ich hätte Sie bey dem Schulwesen gewünscht – betreten haben, Ihr Glück machen.
Bis dieser Brief in Ihre Hænde kommt, wird die Neuigkeit, daß unser Primas todt ist, und daß der Congress zu Magyar-Óvár sich zerschlagen hat, keine Neuigkeit mehr seyn. Schade um den Herrn. Er war ein schöner, feuriger, talentvoller junger Mann, der mit reifern Jahren und in ruhigern, glücklichern Zeiten, viel Gutes hätte schöpfen können. Man schreibt mir, auch der Kaiser und die Kaiserin lägen krank. Die Nachricht von dem Tode des Primas hat seine bey uns in Terebes verweilende Mutter sehr betriebt; sie weinte, daß man ihre Wehklagen auf die Gasse hinaus gehört haben soll. Ich war vorgestern in Ujhely, fand aber den Vice Gespann Horváth László nicht; er kommt morgen von der wiederholten Statution des Anton Szirmay (Verf[asser] des Werks Hungaria in parabolis) zu Rad, zwischen Ujhely und*
und <Ze[...]>
Lelesz. Übermorgen hoffe ich viel Neues zu hören.
Vor Kurzem war der gewesene Nuncius Apostolicus in Wien das zweytemal in Ujhely. Er machte beym Landtag die Bekanntschaft von dem Probsten in Jászó, und stattete jetzt, da er von*
er |von| [Betoldás a sor fölött.]
Wien auch*
auch <...>
fliehen mußte, einen Besuch bey ihm ab; und da ihn das Schicksal in diese Gegenden brachte, so wollte er auch Lelesz, den filial Convent von Jós. sehen. Dem schon erwähnten Hofrath Szirmay ertheilte er eine Indulgenz von 100. Tagen. Da Sie dieß eben so wenig verstehen können als ich es nicht verstand, so füge ich es bey: wenn Sz. Sünden begangen hätte, wegen denen er hundert Tage im Fegfeuer sitzen müßte, so ist er durch diese Indulgenz von der Strafe befreyt, es sey denn, dass er für das incrementum Ecclesiae und exstirpatio haereticorum täglich eine bestimmte Zahl von Pater noster und Ave betet. So explicirten dieß einige Catholiken beym Tisch des Vicegespanns, ohne daß ich um den Aufschluß bat, denn ich vermeide gerne den Schein, als wenn ich Dinge, die andern heilig sind, lächerlich fænde. Daß diese Denkungsart*
Denkungsart<,>
mir, dem Protestanten fremd ist, trage ich kein Bedenken zu gestehen, nur finde ich illiberal ja schal sogar über Dogmen und Meinungen zu persiffliren. Es ist wenig Trost dabey, und wir Protestanten haben Unrecht, wenn wir uns über die Katholiken erheben wollen. – Ob der Nuncius auch weiß, daß Hofrath Szirmay ein Buch geschrieben hat, in welchem bewiesen wird, daß der Staat das Recht habe sich der Güter des Clerus zu bemächtigen? Unser Vice Gespann sagt mir, er habe so eins wirklich geschrieben, und der unter den Jesuiten schon sehr berühmte, mir einst persöhnlich gekannte Domherr von Rosenau Joseph Kenyeres habe es sehr gründlich und gelehrt refutirt. Haec omnia ex ore Vice Comitis nostri Horváth.
Ich habe weder die Hefte der Wiener Annalen, noch die verbotenen Zeitungsblӕtter erhalten oder gelesen, und die Recension von der Aglaja des Verseghy wünschte ich doch sehr zu sehen. Mit Kisfaludis Regék komme ich nicht fort; es thut mir leid von dem Lieblingswerk des trefflichen Mannes alles erdenkliche Schlechte sagen zu müssen, und gutes læßt sich davon ganz und gar nicht sagen. Er selbst ist in das Buch verliebt. Warum? Das weiß der Dämon, der ihm den Gedanken gab, das Werk zu schreiben. Als ich das Werk recensiren wollte, nahm ich Herders Volkslieder zuerst in die Hænde (Abth[eilung] für Literatur und Kunst Bd.VIII.), und nun waren mir K[isfaludy]s Regék noch unaustehlicher. Als ich schon die Rec. begann, kam ein genialischer Brief meines Freundes Paul Ráday, den ich sowohl aus Achtung für ihn, als auch und noch mehr aus Ehrfurcht gegen das Andenken seines Großvaters*
Sroßvaters [Átírással javítva.]
und Schwiegervaters, zum Gevater mir erbat, und der Brief rieß mich so weit, daß ich den ersten Versuch im ungrischen machte, eine Epistel in dem leichtern Ton der französ. epitres und dem der Episteln von Gleim, Jacobi und Klamerschmidt zu dichten. Dieser ist – doch hier der Anfang:
NB. czakó ist der Scherzname des Storchs
wie Csacsi der eines Esels.*
[A megjegyzés bekarikázva.]
 (Sophie ist noch nicht entbunden.)
Az a’ czakó, melly Afrikából
Vagy honnan, nőinknek hordja a’ gyermekeket,
– Ollykor azoknak is kik édes cseppeket
Csak lopva isznak még az Ámor’ poharából –
Oh képzeld e’ csudát! hosszú orrából
Sophiem’ keblébe ma eggy kis fiút teve.
„Ez még pogány, ’s még nincs neve.
Papot hamar neki! nem lelni azt Afrikában.”
Igy szolla,’ klep klep klep! látatlanná leve.








Veszett volna a’ gonosz czakója vad honnjában!
Vagy vitte volna másnak! Eugenie
Szobáimat maga el tudja tölteni
Fület-repesztő sírásával
Midőn tipegvén Hannswurstjával,
Orra bukik, vagy már nem tűrheti
Hogy az a’ rossz Dadó nem éteti
’S elkésik pépjével szakácsom.







Félre azt a’ másikat! a’ ház
Szűk eggy rívónak is. ’S eggy szó annyi mint száz:
Nekem a’ gyermekben sem hírem sem tanácsom.



Ein populärer Ausdruck, um sich zu
entschuldigen, daß man eine Sache nicht nur
nicht begangen*
begangen <sondern auch>
oder angerathen, sondern
daß man davon nicht einmal eine Notiz habe.*
[Kazinczy magyarázata a magyar szöveg aláhúzott kifejezéséhez.]

Ah mind haszontalan! Sophie
Feltette a’ fejét, ’s ezt a’ veres, fogatlan
Kopasz rívó fiút – a’ gondolatlan!
Nem átallja Eugenienk’ öccsének vallani.



Legyen, ha úgy akarja! én vele
Nem perlek. A’ kit így juttatnak ajándékhoz,
Kaczag, ha van esze,*
ha |van| [Betoldás a sor fölött.]
a’ kelletlen játékhoz.
De te Palim, lelkem fele,
Végy részt barátod’ gyötrelmében,
Jer, ’s a’ szép atyaság’ becsűletében
– Még híre nem ment-el – osztozzál-meg vele.

etc. etc.

Der Storch, der aus Africa oder
woher sonst immer, unsern
Weibern Kinder bringt –
manchmal wohl auch denen: die
aus Amors Kelch die süssen
Tropfen nur verstohlen noch
nippen – O stelle dir das Wunder
vor, legte mit seinen langen
Schnabel in den Schoos meiner
Sophie ein Knäblein nieder. „Es
ist noch Heide, und hat keinen
Namen noch erhalten. Geschwind*
Ge[..]ind [Átírással javítva.]

einen Täufer her; in Africa war
keiner zu haben.” So sagte der
Storch und klap, klap, klap! er
ward nicht mehr gesehen.

Hätte der böse Geist den
verwünschten Storch in seiner
fatalen Heimath zurückgehalten!
Oder hätte er das Kind einem
andern gegeben! Eugenie füllt
meine Zimmer auch ohne einen
Mitgehülfen mit ihrem
Ohrenzerreißend. Schrey, da sie
mit ihrem Hannswurst
umhertrippelt und rücklings fällt,
oder es nicht mehr erwarten kann,
daß ihre alte Dadó (Amme) sie
füttre, wann mein Koch ihr
Küchel zu reichen säumt.

Weg also mit jenem da! das Haus
ist auch für einen Schreier enge.
Und dictum factum: Ich habe an
dem Knaben nicht den mindesten
Antheil.






Ach alles ist umsonst! Sophie ist
stützig, und schӕmt sich nicht zu
declariren, daß der rothe,
zahnlose, glattköpfige,
weinerliche Knabe der jüngere
Bruder unsrer Genie sey.

Sey’s wenn sie es so haben will!
ich mag mit ihr darum nicht
zanken. Der so zu einem solchen
Geschenk kommt, il fait bonne
mine aux mauvais jeux wenn er
gescheid ist. Aber du, mein
Ráday, nimm Theil an den*
dem [Átírással javítva.]

Kränkungen deines Freundes und
theile mit ihm die schöne Ehre
einer*
eine[.] [Átírással javítva.]
solchen Vaterschaft –
noch ist das Gerücht nicht verbeitet.

Kisfaludi ließ mich durch Oberst Kandó grüssen, und fragen, ob er ein Trauerspiel in prosa oder in – gereimten oder ungereimten – Versen dichten soll. Ich schrieb ihm: lieber prosa als gereimt, (wie die der Franzosen). K. hat viel Génie, aber ich besorge, wir erhalten ein Trauerspiel, wie wir von ihm Romanzen in den Regék erhalten haben. – Quid valeant vires, quid ferre recusent! Ein sehr weiser Rath.
Kézi ward von einem Reisenden, der sich ihm nicht nennen wollte, befragt, ob ich arretirt sey; Ganz Pesth wäre mit der Neuigkeit voll. – Wie gefællt Ihnen das? Ich that nichts, und werde gewiß nichts thun, was mich unglücklich machen kann. –